Review Moonsorrow – Jumalten Aika

MOONSORROW, die finnischen Meister des Pagan Metals sind wieder da! Nach fünf Jahren des Wartens erscheint mit „Jumalten Aika“ nun endlich ihr siebentes Full-Length. Wer aufgrund dieses langen Zeitraumes irgendwelche großen Umbrüche befürchtet, darf beruhigt sein, denn abgesehen vom eher düsteren Cover-Artwork ist alles beim Alten geblieben, die Band ist immer noch dieselbe, die Songs immer noch merklich jenseits der Zehn-Minuten-Grenze und die Musik so heidenmetallisch wie eh und je. Im Gegensatz zum Vorgänger wurde diesmal jedoch auf Zwischenspiele verzichtet, man bekommt also fünf vollwertige Songs zu hören.

Der Titeltrack eröffnet den kriegerischen Reigen erst mal ruhig mit Naturgeräuschen, Tin Whistle, Trommeln und Chören, ehe nach einiger Zeit die charakteristischen Screams, Gitarren und Drums einsetzen. Dabei fällt auf, dass die Gitarren zwar durchaus treibend sind und bis auf ein paar sanfte Akustik-Passagen durchgehend für Härte sorgen, doch gegenüber den noch einnehmenderen Keyboards ziehen sie leider den Kürzeren. Eigentlich sehr schade, denn gerade die kraftvollen Melodien im anschließenden „Ruttolehto incl. Päivättömän Päivän Kansa“ sowie die unheilvollen Riffs in „Suden Tunti“ zeigen, dass MOONSORROW auch gitarrentechnisch einiges drauf haben.
Kitschig ist das zum Glück trotzdem nicht und Fans sollten ohnedies daran gewöhnt sein, ein wenig bedauerlich ist es dennoch. Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen muss man den Finnen hoch anrechnen, dass sie es weiterhin schaffen, ihre Songs trotz der langen Spielzeit spannend zu gestalten. Während in „Ruttolehto incl. Päivättömän Päivän Kansa“ vor allem die einfallsreichen, epischen Chor-Einlagen im Gedächtnis bleiben, sind es im fast schon schwarzmetallischen „Suden Tunti“ vor allem die besonders bösen Screams und die geheimnisvollen Keyboards, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Zwischendurch werden dann immer mal wieder Akustikgitarren, Maultrommeln, Streicher und Tin Whistles in den musikalischen Schmelztiegel geworfen, gegen Langeweile wurde also vorgesorgt. In „Mimisbrunn“ fühlt man sich sogar an alte Ulver erinnert, sowohl bezüglich der akustischen Momente als auch in Bezug auf den späteren Tremolo-und-Blast-Beat-Ausbruch, der auf „Jumalten Aika“ praktisch der einzige seiner Art ist. Aufs Ganze betrachtet lässt sich sagen, dass MOONSORROW vor allem gesanglich viel zu bieten haben, die Screams schwanken zwischen aggressiv und gequält, und die bereits beschriebenen Chöre wissen auch zu gefallen. Instrumental macht das Album auch einiges her, ganz ohne Kritik kommt es aber nicht aus. Denn neben der kleinen Gitarren-Problematik muss angemerkt werden, dass die Songs in manchen Passagen „nur“ solide sind, was aber gerade bei so langen Tracks keine Seltenheit ist.

Alles in allem haben MOONSORROW ihre Diskographie aber um eine weitere gute Langrille erweitert. Ob „Jumalten Aika“ eines Tages Klassikerstatus haben wird, ist fraglich, denn wirklich Neuartiges sucht man darauf vergebens. Es ist eben typisch MOONSORROW, das sollte für die meisten aber Grund genug sein, um das Album zu kaufen. Das kann man den Fans aber auch nicht verdenken, denn die Band ist nicht umsonst so beliebt. Wer also mit dem bisherigen Werdegang der Finnen zufrieden war, wird auch diesmal nicht enttäuscht sein.

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Wertung: 7.5 / 10

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