Konzertbericht: Enter Shikari w/ Modestep

23.03.2016 Technikum, München

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Ihre Auftritte auf deutschen Bühnen sind zwar recht rar, doch wenn ENTER SHIRAKI zum Tanze bitten, folgen die treuen Anhängern dieser Aufforderung mit Freude, denn die Shows sind sowohl unterhaltsam als auch schweißtreibend. Dieses Mal sind MODESTEP mit von der Partie, also Manege frei!

Modestep logo
MODESTEP eröffnen den Abend und sorgen dafür, dass die anwesenden Metalheads – die so zahlreich gar nicht zu sein scheinen, falls man das an den vorhandenen T-Shirts ablesen kann – erst einmal kräftig schlucken. Denn trotz Schlagzeug und Gitarre auf der Bühne sind die Londoner alles andere als Metal. Vielmehr präsentieren die vier Herren dem Publikum „Live Dub Step“, sprich harte elektronische Musik, in der man die Gitarren mehr erahnt als hört und das Schlagzeug lediglich zur Unterstützung und Akzentuierung der Elektro-Beats dient. Auch Sänger Josh Friend dient mehr als Taktgeber für das Publikum denn als waschechter Vocalist. Den Anwesenden ist all das offensichtlich wurscht, denn das Publikum geht zu den Beats absolut steil und tanzt, hüpft und mosht fröhlich drauf los. Ob sich jugendlicher Frust und Aggression in dieser Musik wiederfinden, scheint zwar fraglich, unzweifelhaft ist jedoch, dass MODESTEP die Party richtig zum Kochen bringen und damit der Einheizer sind.

enter shikari logo transparent
Ob ENTER SHIKARI einen solchen jedoch brauchen, darf bezweifelt werden, denn sobald die Engländer die Bühne betreten, liegen die Fans der Band zu Füßen und fressen ihr aus der Hand. Es wird geklatscht, gehüpft, getanzt und ein Pit nach dem anderen tut sich auf, nur um sogleich wieder mit den Leibern der feiernden Meute gefüllt zu werden. Dass die Band dieses Verhalten unterstützt, ist nur logisch und offensichtlich haben die vier Musiker selbst jede Menge Spaß am Geschehen. So wird auf der Bühne zwischen den Songs gewitzelt und auch während der Songs sieht man den vier Herren ihre Freude am eigenen Schaffen an. Hilfreich ist dabei natürlich auch der sehr gute Sound, der ungemein druckvoll aus den Boxen kommt und doch klar genug ist, um die Feinheiten im Sound von ENTER SHIKARI hörbar zu machen. Sehr gelungen ist zudem die visuelle Unterstützung der Songs durch die riesige Videowand, die die Rückseite der Bühne bildet und auf der Videos und Animationen die Songs einleiten und untermalen – ENTER SHIKARI ist eben mehr als nur Musik, bei dieser Band liegt ein Gesamtkonzept zu Grunde. In dieses passt auch, dass während des Sets ein Klavier auf ein Podest vor dem Mixtable gehievt wird, zu welchem Sänger Rour Reynolds unbemerkt gelangt, um erst darauf zu spielen und danach darauf zu klettern, um auf ihm zu spielen und zu singen – tolle Einlage. Nach rund 70 Minuten gibt es eine kurze Pause, ehe die Zugaben, u.a. mit dem Hit „Anaesthetist“ die Fans noch einmal in einen wahren Rausch versetzen.

  1. Enter Shikari (Reprise)
  2. Solidarity
  3. Sorry, You’re Not a Winner
  4. The One True Colour
  5. Evolution Interlude
  6. The Last Garrison
  7. No Sleep Tonight
  8. Destabilise
  9. Timewarp Interlude
  10. Radiate
  11. Slipshod
  12. The Jester
  13. There’s a Price on Your Head (Byrd Remix)
  14. Dear Future Historians…
  15. Juggernauts
  16. Invincible
  17. Arguing With Thermometers
  18. Gandhi Mate, Gandhi
  19. Torn Apart
  20. Mothership
  21. ———————–

  22. Redshift
  23. Anaesthetist (Reso Remix)
  24. The Appeal & The Mindsweep II

Enter Shikari 2

Zwei Bands, bei denen die elektronischen Elemente eine große Rolle spielen und die doch unterschiedlicher kaum sein könnten. Während MODESTEP einfach eine gewaltige Party veranstalten, sind ENTER SHIKARI mit ihrem Auftritt ein Gesamtkunstwerk, das dem Betrachter größten Respekt abverlangt. Unterm Strich ein mehr als gelungener Abend.

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