ETERNAL OF SWEDEN muss man wohl dem mitteleuropäischen Musikhörer noch vorstellen, wurde doch ihr Debütalbum aus dem Jahr 2012 nur zu Hause in Schweden als physischer Tonträger veröffentlicht. Mit dem zweiten Album „Heaven’s Gate“ wagt die Band sich jetzt aber auch aus der Komfortzone der eigenen Heimat heraus – wir haben uns das Ergebnis angeschaut und auf Herz und Nieren geprüft.
Stilistisch spielen ETERNAL OF SWEDEN modernen Heavy/Power Metal, wie man ihn sonst oft von US-amerikanischen Bands wie Circle II Circle hört. Die Produktion ist also zeitgemäß, etwas basslastig und stellt die Gitarren nicht zu sehr in den Vordergrund. Qualitativ gibt es im Übrigen nichts an ihr zu mäkeln, zeichnet doch Peter Tägtgren (Hypocrisy, Pain) persönlich für sie verantwortlich. Die Instrumentalarbeit basiert häufig auf tiefen Riffs („Ruins“, „Heaven’s Gate“), aber auch das Keyboard ist prominent vertreten und wechselt von hauptsächlich im Hintergrund liegenden Synthesizer-Sounds zu präsenten, emotionalen Piano-Passagen. Mit Sänger Christer Gärds können ETERNAL OF SWEDEN zudem mit einem richtigen Pfund wuchern: Er singt in mittleren Tonlage und weiß mit seiner kräftigen Stimme sofort überzeugen.
Mit dieser musikalischen Kombination zockt sich das Quintett durch das gut 45-minütige Album. Auf dem Weg liegen einige Höhepunkte, die Fans dieser Musikrichtung gefallen werden: Gleich der Opening-Track „Ruins“ legt temporeich los. Zahllose Songs verfügen außerdem über starke Hooklines, wie „Surrounded By Shadows“ oder auch „Freedom Now“. Letzterer fällt darüber hinaus mit seinen elektronischen Klangelementen etwas aus dem gesamten Album heraus, was positiv gemeint ist. Denn abseits dieses Liedes und der kraftvollen Ballade „Angel“, die beinahe an Primal Fear erinnert, ist der Grundvibe von „Heaven’s Gate“ doch sehr ähnlich. Einige Songs besonders der zweiten Hälfte des Albums sind deshalb bei den ersten Durchläufen nur schwer auseinander zu halten.
Insgesamt ist ETERNAL OF SWEDEN mit „Heaven’s Gate“ aber in gelungener Start in den internationalen Markt gelungen. Freunde dieser Stilrichtung sollten unbedingt mal ein Ohr riskieren. Wenn die Band in den nächsten Jahren noch etwas an Varianz zulegt, wird sie sich ihren Platz in der Szene erspielen können.
Wertung: 7.5 / 10