Review Sarke – Bogefod

  • Label: Indie
  • Veröffentlicht: 2016
  • Spielart: Rock

Dreimal bereits konnten SARKE um Bandgründer Thomas „Sarke“ Berglie und Darkthrone-Sänger Nocturno Culto in den vergangenen acht Jahren Bandgeschichte mit überaus gelungenen Black’n’Roll-CDs aufwarten. Für Album Nummer vier, „Bogefod“, haben die Norweger nun eine tausendjährige Geschichte und eine hundertjährige Gitarre bemüht, um diese Serie aufrecht zu erhalten. Mit Erfolg.

Wie man es von SARKE kaum anders kennt, vereint auch „Bogefod“ den rauen, kalten Geist norwegischen Black Metals mit lässigem Rock-Spirit. Die Mischung ist – nicht nur bei SARKE – altbewährt. Dass das Resultat dennoch auch in der vierten Auflage hörenswert ist, liegt vor allem an zwei Dingen: Nocturno Cultos unaufgeregter, schlichtweg coolen Art, zu singen und dem Facettenreichtum des Materials: Mal langsam, fast schleppend („Barrow Of Torolv“), mal groovend im Midtempo („Blood Of Men“), mal schnell und geradeaus, wie in „Alternation“, ist „Bogefod“ das vielleicht abwechslungsreichste aller vier SARKE-Alben. Dazu kommt noch eine echte Überraschung in Form der Akustik-Ballade „Dawning“, in der eine lupenreine weibliche Stimme die Fronterinnen vieler Bands aus dem Symphonic-Metal-Sektor vor Neid erblassen lassen dürfte.

Aber auch das schlüssige Gesamtkonzept trägt seinen Teil dazu bei, „Bogefod“ aus der Masse durchschnittlicher Black’n’Roll-Veröffentlichungen herausstechen zu lassen: Sei es das überaus gelungene, düstere Artwork oder das in sich stimmige Textwerk über den wandelnden Toten Torolv Bogefod, der, gemäß der gut tausend Jahre alten Isländersaga „Eyrbyggja“, wieder aus dem Grabe gestiegen Tod und Schrecken verbreitet: SARKE zeigen mustergültig, wie man ein in sich stimmiges Album schreibt. Und die hunderjährige Gitarre? Kam wohl, ihres warmen Sounds wegen, bei den Aufnahmen zum Einsatz. Darüber, ob man dieses Detail nun heraushört, lässt sich sicher trefflich fachsimpeln. Fakt ist: Auch dieser Aspekt ist ein weiterer Beweis dafür, wie umfassend detailverliebt SARKE an die Sache herangehen.

Mit ihrem vierten Album beweisen SARKE, dass sie eine echte Konstante in der norwegischen Metal-Szene geworden sind: Wer die bisherigen Alben („Vorunah“, „Oldarhian“ und „Aruagint“) mochte, kann sich auch „Bogefod“ bedenkenlos zulegen. Für alle anderen bietet „Bogefod“ als bandtypisches, aber vielseitiges Album den idealen Einstieg in die Musik der Norweger.

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Wertung: 8.5 / 10

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