Interview mit sG von Secrets Of The Moon

Für gute Alben waren SECRETS OF THE MOON immer schon gut. Mit „Sun“ jedoch legen sG und Konsorten jedoch nochmal eine Schippe drauf und präsentieren sich mitunter überaus unkonventionell. Ein Gespräch über die musikalische Entwicklung der Band, den Ausstieg seines langjährigen Kollegen Thelemnar und natürlich: Die Sonne.

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Der Dezember ist dieses Jahr ziemlich sonnig – ein Marketing-Gag für euer neues Album, „Sun“?
Ja, wir haben Petrus ein paar Freiexemplare angeboten, da war der Deal schnell perfekt.

Spaß beiseite. Das Artwork ist extrem düster, selbiges gilt für die Musik. Warum ist ausgerechnet „Sun“ trotzdem der perfekte Titel für das Album?
Der Titel hat für mich einen ganz besonderen Stellenwert. Licht und Schatten, Leben und Tod. Die Dualität wenn er mit Verbindung zum Bandnamen steht. All das genannte finde ich in jeder Zeile auf „Sun“ wieder, deswegen ist es der perfekte Titel für die Platte. Wir haben lange danach gesucht, obwohl er immer direkt vor uns lag.

Was hat dich auf die Idee gebracht, das Album so zu nennen?
Als ich das Album geschrieben habe, hatte ich immer die Zeile “Towards a new sun at the end of the world” aus „Worship“ von „Seven Bells“ im Kopf. Die Zeile hat mich tatsächlich verfolgt, deswegen hatte ich die Idee, dem Album diesen langen Titel zu geben. Hinzu kamen einige Songtitel, die ebenfalls die Sonne beinhalteten. Übrig geblieben sind dann nur drei Buchstaben. Aber ich mag den Titel sehr, er klingt sehr kraftvoll.

Secrets Of The Moon - SunMüsste ich mir ein Artwork für ein Album dieses Namens ausdenken, sähe es vermutlich anders aus. Was war die Idee hinter dem Cover, wie steht es mit dem Albumtitel in Verbindung?
Auch meine eigene visuelle Vorstellung vom Cover sah erst anders aus, aber als ich dann das fertige Design von Thomas Neulinger sah, wusste ich dass das Cover perfekt ist. Es ist seine eigene Interpretation. Er hatte keine Vorgaben. Wir sind alle sehr zufrieden damit. Mehr möchte ich dazu hier nicht sagen.

Musikalisch hat sich seit „Seven Bells“ viel getan. Würdest du sagen, dass dein Engagement bei Crone
dich ermutigt hat, auch bei SECRETS OF THE MOON etwas mehr in Richtung „Düster-Rock“ zu gehen?
Nein, das hat damit nichts zu tun. Crone und SECRETS OF THE MOON sind zwei komplett unterschiedliche Schuhe. Ich bin mir sicher, dass das erste Crone Album nicht viel mit SUN zu tun haben wird. Crone entwickelt sich in eine andere Richtung.

„Sun“ ist zudem das erste Album des neuen  SECRETS-OF-THE-MOON-Lineups: Hatte diese Tatsache Einfluss darauf, wie sich „Sun“ musikalisch entwickelt hat?
Zumindest beim arrangieren der Songs und beim Sound des Albums. Ar und ich haben die Basis der Songs jeweils alleine in unseren vier Wänden geschrieben aber wir vier haben die Songs dann zusammen im Studio gestaltet. Ein sehr kreativer Prozess.

Hat sich mit dem neuen Lineup auch etwas an eurer Arbeitsweise geändert, hatten also die neuen Bandmitglieder Naamah Ash und Erebor direkten Einfluss auf das Songwriting?
Wie gesagt, nicht direkt auf das Songwriting, aber beide hatten Einfluss auf die Struktur der Songs. Die vielen Betonungen und Feinheiten im Schlagzeugspiel kommen natürlich von Erebor. Naamah Ash hingegen hat zum Beispiel das Bass-Solo bei “Mark of Cain” geschrieben. Beide haben eine Menge großartiger Ideen eingebracht.

SOTM 2Thelemnar war fast 13 Jahre Teil des Duos, das SECRETS OF THE MOON ausgemacht hat, bevor er die Band 2014 verlassen hat. Hat dich seine Entscheidung überrascht, oder kam dieser Schritt nur für die Fans unerwartet?
Nein, der Ausstieg kam nicht komplett unerwartet. Es war abzusehen. Er war nicht mehr zufrieden.

Hast du nach seinem Ausstieg in Erwägung gezogen, die Band, die ihr lange als Duo betrieben habt, aufzulösen?
Auch das kann ich verneinen. Es war immer klar, dass es weitergeht; auch wenn ich in der Vergangenheit schon oft davor war, einen Schlussstrich zu ziehen. Dieses Mal waren jedoch neue Songideen vorhanden und ich hatte zwei großartige Musiker an meiner Seite, die um jeden Preis weitermachen wollten.

Hast du noch Kontakt zu Thelemnar, und wenn ja, weißt du, wie er über „Sun“ denkt?
Ein drittes und ein viertes Nein. Aber das liegt nicht an mir.

Wie bei Prophecy Productions üblich, erscheint das Album auch in einer Boxset-Edition mit Bonus-CD. Wie hältst du von diesen Formaten und wie stehst du von dem Trend zu immer mehr Bonusmaterial?
Nun ja, es ist unglaublich viel Arbeit, die noch einmal obendrauf kommt aber all die Mühen lohnen sich. Hätte ich die Wahl, würde ich wahrscheinlich nur eine schöne Vinyl-Version auf den Markt schmeißen. Aber es ist toll, den Fans derat hochwertige Releases zu präsentieren und bisher kam jedes “Bonus-Produkt” seit „Privilegivm“ sehr gut an. Das entschädigt für die viele Arbeit.

SOTM 1Im März geht ihr mit Dødheimsgard, Thulcandra und Our Survival Depends On Us auf Tour. (Die Termine findet ihr hier!) Auf welche der Bands freust du dich am meisten?
Ich freue mich natürlich auf alle Bands, aber meine persönlichen Faves sind Our Survival Depends On Us. Großartige Musiker, ja Visionäre und tolle, ehrliche Menschen. Ihr neues Album ist ein Meisterwerk.

Was dürfen sich Fans von euren Shows erwarten? Werdet ihr größtenteils neues Material ins Set bringen?
Nein, wir werden natürlich Songs von allen Alben spielen. Wir haben dieses Mal etwas mehr Zeit auf der Bühne und werden einige Songs spielen, die wir bisher live vernachlässigt haben.

Mit Crone hast du in bereits 2015 auf dem Prophecy-Fest gespielt – dieses Jahr kehrst du mit SECRETS OF THE MOON und einem Akustik-Set in die Balver Höhle zurück – eine Premiere in der Geschichte von  SECRETS OF THE MOON. Wie seid ihr auf diese Idee gekommen?
Es war tatsächlich eine sehr spontane Entscheidung, die ich mit Martin Koller noch beim ersten Prophecy Fest per Handschlag abgemacht habe. Definitiv eine Premiere – die Idee dazu schwirrt aber schon seit langem durch meinen Kopf.

 Welche Songs werden im Mittelpunkt stehen, vornehmlich die von „Sun“, oder arbeitet ihr auch älteres oder gar ganz altes Material um?
Wir werden auch altes Material umarbeiten und vielleicht einen ganz neuen Song spielen. Eine Cover-Version vielleicht. Ich habe gestern mit den Vorbereitungen begonnen.

SOTM 3Ihr habt die Songs ja sicher schonmal auf ihre Tauglichkeit als Akustik-Versionen getestet – Wie fühlt es sich für dich an, die an sich vertrauten Songs in komplett neuer Aufmachung zu hören?
Es ist nichts Besonderes, weil ich viele Songs und Melodien auf der Akustikgitarre schreibe und immer auf ihr spiele, wenn Zeit ist. Selbst Material von „Antithesis“ ist auf der Akustikgitarre entstanden.

Wir sind gespannt. Vielen Dank für deine Zeit und alles Gute im neuen Jahr! Lass uns zum Abschluss des Interviews noch das Metal1.info-Brainstorming spielen. Was fällt dir spontan zu folgenden Begriffen ein?
Flüchtlingskrise: Tägliche Konfrontation.
Shinings „Besvikelsens Dystra Monotni“: Ich erinnere mich. Angeblicher Riff-Klau bei dieser Shining-Band? Gut hingehört, Sherlock.
Sigmar Gabriel: “Pack”
Weihnachten: Hat als Vater dieses Jahr sehr an Bedeutung für mich gewonnen
Sonne: Gerne jeden Tag
Strandurlaub: Wie im Sommer, so im Winter.

Die letzten Worte gehören Dir:
Danke für das Interview und weiterhin viel Erfolg mit Metal1.info!

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