Review Virial – Organic Universe

Mal wieder schickt sich eine Technical-Death-Metal-Truppe an, mit ihrem Debüt wenigstens an die bestehende Klasse des Genres anzuknüpfen oder sogar neue Maßstäbe zu setzen. Den Amerikanern von Rivers Of Nihil gelang letzteres mit ihrem 2013 veröffentlichten Erstling „The Concious Seed Of Light“ ebenso brillant wie ihren Landsleuten Konkeror mit ihrem Debüt „The Abysmal Horizons“ (2014). Andere geografische Verortung, aber gleiches Genre und vielleicht sogar eine ähnliche Absicht hegt die in Südtirol/ Italien ansässige Band VIRIAL, die seit 2010 existiert und nun ihr erstes Full Length „Organic Universe“ vorlegt.

Damit präsentiert das Brüder-Duo Wieser, welches von zwei Gastmusikern am Bass und am Schlagzeug bei den Aufnahmen unterstützt wurde, ein Konzeptalbum, welches vom – nomen est omen – Universum handelt, von dessen Anbeginn bis zum absehbaren Ende. Die Texte drehen sich um die naturwissenschaftliche Entstehung der Erde, um Zivilisationsgeschichte, aber auch um biblische Inhalte. Und so vielseitig sich VIRIAL in ihren Lyrics zeigen, so variabel sind auch ihre Kompositionen. Neben der Tech-Death-typischen Spielweise ließen Christian und Thomas Wieser auch Platz für Parts mit Akustikgitarren sowie Klavier, klassischen Gitarren und Samples, sodass VIRIAL „Organic Universe“ nicht nur auflockern, sondern auch mit Atmosphäre füllen können. Besonders das ist in dem Genre ein wichtiger Zusatz, denn wenn die Komplexität überhandnimmt, sieht sich der Hörer mit einem guten, aber schweren Brocken a la „Omnipresent“ von Origin konfrontiert.

Auf „Organic Universe“ lassen sich Genre-Vertreter wie Obscura und Gorod besonders an den Stellen deutlich heraushören, wenn VIRIAL einem Blastbeats und komplexes Riffing um die Ohren hauen. Filigranere Stellen, die von eingeschobenen Akustikgitarren und Soli leben, erinnern in ihrem progressiven Spiel an das aktuelle Output von Job For A Cowboy, stehen aber im Schatten des vorranging hohen Spieltempos, welches nicht auf Melodik, sondern auf facettenreiche Kompositionen setzt. Und somit reihen sich die Gebrüder Wieser mit ihrem Erstling problemlos in die feinste Tech-Death-Manier ein, denn die Gradwanderung zwischen einer enorm hohen Progressivität und schlichtweg überladenen Technik-Gefrickel meistern VIRIAL zu ihren Gunsten. Zum Einen beweist dieser Umstand das Talent aller Beteiligter am Instrument, zum Anderen auch deren Gespür für in sich stimmige Songs. Gelungener Einstand!

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Wertung: 7.5 / 10

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