Interview mit Basty, J.B. & Tom von Overcharger

OVERCHARGER aus Bordeaux vergeben mit ihrem Debüt „All That We Had“ zwar den Matchball, den sie mit dem von ihnen angedachten Genre „Horror-Southern-Metal“ gehabt hätten, liefern aber trotzdem ein Debüt ab, das Lust auf mehr macht. Basty, J.B. & Tom über Southern Rock, Horrorfilme und Dimebag Darrell.

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Im September ist euer Debüt-Album erschienen. Seid ihr mit dem Album noch in jedem Belang zufrieden?
B.: Natürlich sind wir noch in das Album verliebt, es ist unser erstes Baby und wir sind sehr stolz darauf. Wir haben unser bestes gegeben, und das ist doch das wichtigste, oder?
J.B.: Hell Yeah! Wir sind wirklich sehr stolz auf das Album, sowohl was die Produktion, als auch, was die Songs angeht. Und noch stolzer macht uns die Zusammenarbeit mit unserem Label, Finisterian Dead End.

Das Album heißt „All That We Had“ – was war die Idee hinter diesem Titel?
B.: Wir wollten etwas einfaches, klares – und dann kam Tom mit diesem Titel an, der einfach perfekt passt: Wir haben alles, was wir haben, all that we had, gegeben, um dieses Album entstehen zu lassen – darauf sind wir stolz.
J.B.: Es ist natürlich auch eine kleine Hommage an Crowbar und ihren Song „All I Had I Gave“.

overcharger - all that we hadEs besteht also kein Zusammenhang zwischen dem Titel und dem Artwork mit dem sympathischen Zombie-Clown?
B.: Nicht wirklich. Das Artwork bezieht sich eher auf die Texte und die Themen der Songs – der Titel hingegen auf unser derzeitiges Gefühl.
J.B.: Wir haben keinen Plan und keine Zielvorgabe, wenn wir komponieren oder texten. Das kommt alles einfach ganz von alleine.

Worum geht es in den Texten denn? Die Titel lassen Horrorfilm-Bezug erraten?
B.: Es gibt kein generelles Thema, da die Geschichten in keinem Kontext stehen, aber du hast recht, es geht vor allem um Horrorfilme. Aber in Stücken wie „Down South“ wirst du auch das, was wir gerne machen oder unseren Lifestyle wiederfinden!

Interessiert ihr euch sehr für Horror-Filme, oder woher kommt diese Begeisterung für Horror-Themen?
B.: Ja, wir sind schon Fans von Horror-Filmen und dergleichen, aber wenn du dir das Artwork ansiehst, wirst du in dem Bild auch den „US Southern Spirit“ wiederfinden. Beide Aspekte sind sehr wichtig für die Band. Auf diesem Album ist der Horror-Aspekt sehr präsent, aber ich weiß nicht, wie es auf dem nächsten Album sein wird, wenn es dann soweit ist. (lacht)

Musikalisch betrachtet spielt ihr eine Mischung aus Sludge, Stoner und Groove Metal, würde ich sagen. Welche Bands haben euch beeinflusst?
T.: Vor allem die Bands aus New Orleans!
B.: Ja, natürlich die N.O.LA.-Szene, aber ich bin Metalhead, wirklich, und als Sänger muss ich zugeben, dass Dez Fafara, Robb Flynn und natürlich Phil Anselmo meine Haupteinflüsse sind!
J.B.: Bei OVERCHARGER ist musikalische Eklektik sehr wichtig, das merkst du ganz klar, wenn du dir unser Album anhörst. Aber iwr bleiben auf die Metal-Szene im Süden der Staaten fokussiert. Wie Basty schon gesagt hat, ist er der Metalhead in der Band, aber Tom Wafi und ich hören neben Metal alle Southern Rock, Country und auch Blueglass, was uns beim Komponieren hilft – ebenso wie Thrash, Sludge oder auch Doom. (lacht)
overcharger 01Vor ziemlich genau 12 Jahren ist Dimebag Darrel ermordet worden. Was verbindet ihr mit Dimebag? War er eine Art Idol für euch?
B.: Er wird für immer der Metal Master an der Gitarre bleiben! Kannst du mir einen einzigen Pantera-Song oder nur ein Riff nennen, das nicht der Wahnsinn ist? Nein, kannst du nicht! Ich werde Pantera nie live sehen, das ist echt zum kotzen.
J.B.: Dimebag ist der Kerl, an dem man sich in der Musikgeschichte erinnern wird, weil er da war, als der Metal schlecht wurde, aber er kam in den 90ern, um es allen zu zeigen! Er hatte einen ganz neuen Ansatz, was die Gitarre im Metal betrifft. Und was für einen Sound er hatte! Dimebags Tod war ein großer Verlust für die Metal-Gemeinschaft.

Sein Tod war auch eine Art Anschlag, aber natürlich nicht zu vergleichen mit dem Terroranschlag, der sichvor einigen Wochen in Paris abgespielt hat. Ein paar Worte zu dieser Tragödie?
B.: Nein, natürlich kann man das nicht vergleichen. Was den Leuten in Paris am 13. November passiert ist, nicht nur im Bataclan, war einfach nur schrecklich. Mir fehlen da wirklich die Worte. Aber ich bin mir hinsichtlich einer Sache sicher: Ich werde nie Angst haben, auf einer Bühne zu spielen, denn das wäre genau, was sie wollen. Aber sorry, wir sind noch hier!

Fühlst du dich, als Metalhead und Musiker, besonders betroffen?
B.: Als Musiker natürlich, aber ich bin auch ein Fan – ich hätte genauso auf der Bühne oder im Publikum stehen können. Aber die Show muss weitergehen!

overcharger 02Nochmal zurück zu OVERCHARGER – was sind eure Pläne für die Zukunft?
B.: Naja, für 2016 ist der Plan, so viel als möglich live zu spielen – in Frankreich und Europa generell, vielleicht aber auch in den USA oder Kanada… wer weiß. Unser Label, Finisterian Dead End, unterstützt uns da sehr, und Laurent, der Manager, ist wirklich top! Wir denken auch schon über das nächste Album nach, vielleicht Ende 2016 oder 2017.

Gibt es auch Pläne für Shows in Deutschland?
B.: Nein, im Moment nicht, aber wenn uns ein paar deutsche Metal-Brüder sehen wollen, fühlt euch eingeladen, uns zu kontaktieren!

Vielen Dank – zum Abschluss ein kurzes Brainstorming:
IS: Infectious Suicidal
Pantera: Tiger “Best Team Ever”
François Hollande: Unser großer Käse aus Holland.
Eagles Of Death Metal: Ich mochte ihre Musik nie, und der Sänger ist ein Idiot.
OVERCHARGER in zehn Jahren: Wir werden rocken! Auf Tour mit BLS und Crowbar (lacht)
Dein Lieblingsalbum aus 2015: Willie Nelson & Merle Haggard: Django And Jimmie / Lamb Of God: VII Sturm und Drang / Ghost: Meliora / Crowbar: Symetry In Black
Die letzten Worte gehöre dir: Leck meine Eier, Bitch! Bleibt metal und brutal fürs kommende Jahr, ich hoffe, wir sehen euch deutsche Brüder bald mal! Southern Metal BrotherHood, restez vivant!

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