Detroit Rock City! Bereits 1976 wurde die Stadt in Michigan von Kiss als wichtiger Ort der gitarrenlastigen Musik besungen. 2014 machen sich TEMPLE OF VOID ebenda mit ihrem Debütalbum auf den Weg die Herzen von Freunden des Death-/Doom-Metal rund um den Globus zu erfreuen. Gelingt ihnen dieses Unterfangen oder stellt sich „Of Terror And The Supernatural“ als Unfall heraus, wie ihn ein fiktiver Fan seit 39 Jahren tausendfach erleben musste?
Wie es dem Doom Metal gebührt bewegen sich die fünf Musiker vorrangig in gezügeltem Tempo, fahren tonnenschwere Riffmonster auf und setzen mit bitterbösen Growls passende Akzente. In einigen Momentaufnahmen wird auch das musikalische Konstrukt schneller gestaltet. Dieses Element reizt die Band aber nicht bis zum Äußersten aus und entfernt sich auch nur in sicheren Gefilden vom ursprünglichen Stil. Der Einsatz von zwei Gitarristen ist mittlerweile kein neues Phänomen mehr, doch zeigt sich auch auf „Of Terror And The Supernatural“ als positive Herangehensweise. Vollständig vom Bösen durchzogen, wie Artwork und Titel es auf den ersten Blick suggerieren wollen, ist das gebotene Material aber nicht. Neben einer dichten Atmosphäre entstehen auch melodische Ausflüge, in denen Riffing und Soli nebeneinander gekonnt harmonieren („Savage Howl“). Die Gitarren stehen insgesamt auf einem soliden Fundament aus Bass und Schlagzeug. Vor allem letzteres wird öfter in eine führende Position versetzt, die vorrangig durch eine prägnant-wuchtige Bass Drum glänzt. Die Band findet auch den Mut ein rein instrumentales Intermezzo mit Akustikgitarre einzubauen („To Carry This Corpse Evermore“). Der Fluss des Albums wird dabei nicht gestört. Eher bietet man eine kleine Verschnaufpause, bevor mit den letzten drei Stücken auf die Zielgerade eingebogen wird. Die zweite Hälfte beginnt mit einem groovenden Stampfer („Rot In Solitude“) und mündet schließlich in das zehnmütige Abschlussepos „Bargain In Death“, das nochmals alle Register zieht.
TEMPLE OF VOID erleiden auf „Of Terror And The Supernatural“ keinen Totalschaden. Das Zusammenspiel des Quintetts ist anständig und auch die Umsetzung bzw. Produktion kann sich hören lassen. Die große Stärke ist die Arbeit der Saitenfraktion mit ihren melodischen Ausflügen. Bahnbrechende Ideen für den Hybriden aus Death Metal und Doom Metal sucht man aber vergebens. Wer den beiden Genres in trauter Zweisamkeit etwas abgewinnen kann, bekommt durchaus ein grundsolides Werk geliefert.
Wertung: 7.5 / 10