Review Trivium – Ember To Inferno

  • Label: Lifeforce
  • Veröffentlicht: 2003
  • Spielart: Thrash Metal

„Ember To Inferno“ – ein wirklich treffender Titel für das Debüt-Album von TRIVIUM, war ebenjenes doch der Funken, der auf dem Nachfolger „Ascendancy“ zum Erfolgs-Flächenbrand gespeist wurde. Die amerikanische Truppe mischte darauf klassisch-orientierten Thrash Metal mit dem damals beliebten Metalcore. Der Fokus lag vor allem auf Ersterem und so dauerte es nicht lange, bis die ersten Stimmen laut wurden, die TRIVIUM lobend als „die neuen Metallica“ bezeichneten, während andere die Band eher kritisch beäugten. Obwohl das Hauptaugenmerk mittlerweile eher auf den nachfolgenden Platten liegt, spielt „Ember To Inferno“ dennoch eine entscheidende Rolle in der Geschichte von TRIVIUM.

Das melancholische Intro „Inception: The Breeding Skies“ fällt insofern auf, als es die rückwärts abgespielte Version des Outros „A View Of Burning Empires“ ist. Letzteres wartet jedoch zusätzlich mit Akustikgitarren auf und weiß damit besser zu gefallen. Mit „Pillars Of Serpents“ folgt bereits zu Beginn ein Highlight des Albums. Brachial und unheilverkündend lässt es sogleich den Adrenalinspiegel steigen. Die Clean-Vocals, die sich übrigens auf jedem Track und zumeist im Refrain finden, kommen hier erst ab der Hälfte zum Einsatz. Vergleicht man sie mit denen auf den späteren TRIVIUM-Alben, merkt man Matt Heafy seine damalige Unerfahrenheit schon noch stark an, auch wenn sich bereits Potential zeigt. Dasselbe gilt für die Shouts, die hier leider noch etwas eindimensional und wenig kraftvoll klingen.
„If I Could Collapse The Masses“ kommt etwas milder mit mehr Cleans daher, bietet somit etwas Abwechslung und bleibt ebenso recht schnell im Gedächtnis. Bei manchen Tracks braucht es hingegen einige Zeit, bis sich mehr als nur ein paar Passagen einprägen. Es fehlt also noch ein wenig das gewisse Etwas, das die späteren Alben zum Glück beinhalten. Die Riffs sind noch etwas unausgegoren, obwohl auch hier bereits großes Potential durchscheint. Tremolo-Picking bekommt man sogar öfter zu hören, als auf späteren Werken, so beispielsweise auf „Falling To Grey“, das darüber hinaus durch sein fast schon episches Intro heraussticht. Das Drumming kann sich definitiv hören lassen, vor allem die Double-Bass-Drums werden oftmals rasend schnell eingesetzt wie zum Beispiel im bereits erwähnten „Pillars Of Serpents“. Die zumeist kämpferischen Texte sind zwar nicht unbedingt bahnbrechend, behandeln aber interessante Themen abseits gängiger Genre-Klischees und sind gut formuliert.
Die Produktion ist wie die Musik selbst noch ein wenig unausgereift und rau, fällt aber ebenfalls nicht negativ ins Gewicht. Eine weitere, neben den bereits genannten Songs erwähnenswerte Nummer ist der energetische Titeltrack, der das Paradebeispiel dafür ist, wie ein guter TRIVIUM-Song zu klingen hat: thrashig-kraftvoll in den Strophen, hymnischer Klargesang im Refrain, garniert mit einem melodischen, verspielten Solo. An das akustisch-melancholische Interlude „Ashes“ schließt der mit 7 Minuten längste Track des Albums, „To Burn The Eye“, an, der mit Abwechslungsreichtum und ansprechendem Rhythmus punktet. Auch wenn das Niveau danach eigentlich nicht abfällt, verliert man gegen Ende doch ein wenig das Interesse, da sich die Tracks ein bisschen zu sehr ähneln.

Abschließend lässt sich sagen, dass TRIVIUM mit „Ember To Inferno“ den Grundstein für ihren weiteren musikalischen Werdegang gelegt haben. Allerdings ist der Stil im Vergleich zum Nachfolger „Ascendancy“ noch nicht ganz perfektioniert, sodass das Debüt letztlich den Kürzeren zieht und deshalb nicht ganz zu Unrecht von vielen übersehen wird. Nichtsdestotrotz handelt es sich um ein recht gutes Album, das vor allem jene ansprechen dürfte, denen TRIVIUM dieser Tage zu glattgebügelt sind.

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Wertung: 7 / 10

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