Als „eine der aufregendsten Bands Luxemburgs“ wird das Quintett KILL THE INNOCENT angepriesen. Dies kann man in Ermangelung wirklich beinharter Konkurrenz gerne glauben, ob die Truppe auch internationalen Vergleichen standhalten kann, soll aktuell die EP „Ayahuasca“ zeigen.
Deren sechs Songs stellen das Debüt der Band dar. Auf die Fahnen haben sich die Jungs die gängige Mischung aus Metalcore und Modern Metal geschrieben. Damit setzen sie sich aber irgendwie zwischen die Stühle. Für Metalcore-Freunde fehlt es unter dem Strich an Tempo und Aggressivität, Fans der modernen Gangart werden vielleicht die eine oder andere Melodie und gelegentliche elektronische Einsprengsel vermissen. Die besseren Momente haben KILL THE INNOCENT eindeutig dann auf ihrer Seite, wenn sie sich mal trauen, ein wenig Schwung in die Nummern zu bringen. Blast-Beats, kantige Riffs und eine gesangliche Mischung aus Growls udn Screams passen an sich doch ganz gut zusammen. Dies stellt zumindest „Black Widow“ (und in Ansätzen der Titeltrack) unter Beweis, der leider einzige Song, der wirklich etwas im Ohr überdauert, sogar das den Song beschließende Solo passt gut in den Gesamtklang. Der Rest auf „Ayahuasca“ klingt (noch?) zu austauschbar, was sicher nicht schlimm wäre, wenn die Band nicht schon fünf Jahre existieren würde. Für eine solch lange Zeitspanne ist das Ergebnis etwas dürftig ausgefallen.
Schön wäre es, wenn KILL THE INNOCENT zukünftig die Prioritäten eindeutiger setzen würden. Empfehlenswert wäre die „Abteilung Attacke“, denn diese beherrschen die Luxemburger ganz gut. Wer sich angesprochen fühlt und dazu noch ein Faible für den Untergrund hat, kann sich „Ayahuasca“ schon geben, an sich gibt es aber genug Alternativen, die den Hörer zufriedener machen.
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