Review Cattle Decapitation – The Anthropocene Extinction

Es gibt vieles, aber eines definitiv nicht, nämlich ein nicht gutes Album von CATTLE DECAPITATION. Seit 15 Jahren verwöhnen uns die Kalifornier mit einem musikalischen Leckerbissen nach dem anderen, weniger lecker dabei die zuweilen Gore-haltigen Texte, die mit ihrer Brisanz den sich auch klar für den Tierschutz aussprechenden Texten der Vegetarier in puncto Qualität gleichen. CATTLE DECAPITATION präsentieren auf ihrer aktuellen siebten Full-Length „The Anthropocene Extinction“ wie gewohnt ein den Menschen weniger gut aussehen lassendes Artwork und verdeutlichen diesen Eindruck mit höchst misanthropischen Texten. Ideologisch alles beim Alten also bei CATTLE DECAPITATION, musikalisch erhofft sich der Hörer da nichts anderes und somit eben auch sehr viel.

Erwartungsgemäß gelingt es dem Quartett, diese hohe Erwartungshaltung überdurchschnittlich gut zu meistern und ihre mit „Monolith Of Inhumanity“ (2012) generierte Messlatte mit Leichtigkeit zu erreichen. Oder anderes formuliert: CATTLE DECAPITATION ist eine Klasse für sich – und diese Aussage kann ich bereits schon jetzt für das hoffentlich kommende achte Album treffen. Ihre Musik verbindet ein überragendes, technisch-raffiniertes Spiel mit der Schnelligkeit und Dreckigkeit des Grindcores, die durchweg komplexen Strukturen der einzelnen Songs werden immer wieder von Tempiwechseln durchbrochen, bieten bei all der Schwindel erregenden Abwechslung aber stets überraschend eindringliche Momente.

Dass Sänger Travis Ryan bedrohlich krächtzen, basslastig growlen, erstaunlich hoch singen und mit markanten Pig Squeals die einzelnen Passagen gesanglich ausfüllen kann, während Drummer David McGraw sämtliche Variationen des schnellen Spiel akkurat zur Schau stellt und die Saitenfraktion weit davon entfernt ist, vorhersehbar zu riffen, beweist einmal mehr das grandiose Talent des einzelnen Musikers. CATTLE DECAPITATION dreschen auf so hohem Niveau, das Death-Metal-Fans ebenso gut unterhalten sein werden wie die Hörer progressiverer Richtungen. Die häufig im Zusammenhang mit der Band verwendete genannte Genre-Zuschreibung Deathgrind greift dabei nur halbwegs das Spektrum der US-Amerikaner ab, die, ich möchte es hier in aller Deutlichkeit nochmal sagen, wahre Meister ihres Fachs sind!

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Wertung: 9.5 / 10

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