Review Cut Up – Forensic Nightmares

  • Label: Metal Blade
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Death Metal

CUT UP – so lautet der (für Death-Metal-Verhältnisse eher unscheinbare) Name der neuen Band von Tobias Gustafsson und Erik Rundqvist. Denn obwohl sich die ehemalige Band der beiden, Vomitory, nach 24 Jahren Bandgeschichte Ende 2013 aufgelöst hatte, war deren Hingabe für das blutrünstigste aller Genres noch längst nicht erloschen. Somit suchte man sich schnell zwei weitere Mitglieder und schon erblickte CUT UP das Dunkel der Welt.

Der Name ist hierbei Programm, vom üblichen Splatter-Albumcover bis zu den ebenso genretypischen Gore-Texten ist alles dabei, was man von einem Death-Metal-Album erwarten würde. Dasselbe gilt für die abgrundtiefen Growls, die zwar immer wieder in ihrer Höhe variiert werden, dabei jedoch niemals in die Gefilde des Black Metal oder gar Core vordringen. Obwohl die Platte sehr modern gehalten ist, sucht man vergebens nach aktuell beliebten Elementen wie Klargesang oder Laut-Leise-Wechsel. Stattdessen erwartet den Hörer Death Metal in Reinform. Bereits die ersten zwei Tracks („Enter Hell“ und „Burial Time“) geben die Gangart vor: Schnelles, unheilverkündendes Tremolo-Picking („Forensic Nightmare“!) wechselt sich mit groovigen, aber nicht minder brutalen Passagen ab, dazu wird viel geblastet und die Double-Bass-Drum bearbeitet. Vereinzelt bekommt man auch etwas melodischere Parts zu hören, ergänzt durch rasantes Gitarrengefrickel in Solo-Form.
Mit „Remember The Flesh“ wird es dann etwas langsamer angegangen, ohne jedoch auf die angemessene Härte zu verzichten, was für eine gute Abwechslung sorgt. „Brain Cell Holocaust“ besticht durch bedrohliches, stimmiges Riffing, während „Order Of The Chainsaw“ mit seinem einnehmenden Rhythmus im Refrain als Stampfer erster Güte heraussticht. Letztere ist definitiv eine der eingängigeren Nummern des Albums, bei vielen der anderen dauert es nämlich etwas, bis der Funke überspringt. Denn obwohl, wie bereits erwähnt, mit viel Abwechslung zu Werke gegangen wird, bleibt anfangs doch eher wenig hängen. Die Vocals sind weitgehend wenig einprägsam, auch das Gitarrenspiel setzt zum Teil etwas zu sehr auf kompromisslose Härte. Langweilig wird es jedoch nie, man bekommt durchaus Lust auf mehr.
Sowohl Song-, als auch Albumlaufzeit sind eher kurz gehalten, was dem Ganzen gut zu Gesicht steht. Hier wird nämlich nicht auf musikalische Virtuosität oder Neuartigkeit gesetzt, sondern vielmehr auch die Weiterführung von Alteingesessenem. Man merkt, dass die Mannen von CUT UP keine Grünschnäbel mehr sind, alles wirkt im positiven Sinne routiniert. Die Produktion ist modern gehalten, ohne dabei zu glatt zu sein. Besonders der volle, schneidende Gitarrensound weiß zu gefallen, aber auch Drums und Vocals kommen gut zur Geltung.

Alles in allem handelt es sich bei „Forensic Nightmares“ um ein kurzweiliges und beachtliches Debütalbum, das sich nicht hinter anderen Genre-Veröffentlichungen zu verstecken braucht. Allerdings hätte man ruhig etwas weniger genretypisch vorgehen können, um sich von der bereits bestehenden Auswahl ähnlicher Bands abzuheben. Nichtsdestotrotz ist es ein gutes Output und ein Muss für Todesmetall-Enthusiasten.

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Wertung: 7.5 / 10

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