Konzertbericht: Antiflag w/ First Class Ticket

28.05.2015 Salzburg, Rockhouse (Saal)

Anti-Flag

Mit ihrem neuen Album „American Spring“ im Gepäck betouren die Polit-Punker von ANTI-FLAG derzeit Euopa. Die einzigen beiden Clubshows der ansonsten sehr Festival-lastigen Tour im deutschsprachigen Raum: Ein Konzert im Rahmen eines Aktionstag von Attack in der Alten Mälzerei Regensburg sowie eine Show im Salzburger RockHouse. Dass beide bereits lange im Voraus ausverkauft sind, versteht sich von selbst.

First Class TicketPünktlich um 20:00 eröffnen die Quasi-Lokalmatadore von FIRST CLASS TICKET aus Berchtesgaden die Show im zunächst nur mäßig gut gefüllten RockHouse. Nicht nur das riesige Banner der Band zeigt, welche Ambitionen die Truppe hat: Musikalisch absolut professionell, vom Auftreten her tortzdem noch mit dem sympathischen Charme einer Schulband behaftet, wissen FIRST CLASS TICKET das Publikum schnell für sich zu gewinnen, wie erste Mosphits im immer voller werdenden Saal beweisen. Dass die Zeit wie im Flug vergeht, liegt nicht nur an der vergleichsweise kurzen Spielzeit von 30 Minuten. Vielmehr wissen FIRST CLASS TICKET erstklassig zu unterhalten und beweisen, dass sie auch auf internationalem Niveau mitspielen können – und das nicht nur als Deutsche in Österreich.

AntiFlag 02Dass die Umbaupause mit 40 Minuten dafür, dass es kaum etwas umzubauen gibt, recht lang ausfällt, ist schnell vergessen, als ANTI-FLAG um 21:10 die Bühne betreten: Mit den ersten Takten von „Fabled World“ geht die Menge steil – verlorene Schuhe und fliegende Biere inklusive. Bei der Show kein Wunder: Dass Fronter Justin Sane stimmlich nicht ganz fit wirkt, weiß Rampensau Chris #2 Barker mit links zu kompensieren – gesanglich, vor allem aber auch mit seinen sympathischen, meist hochgradig politisch motivierten Ansagen.

Mit einer Setlist, die zwar klar auf das neue Album ausgerichtet ist, darüber hinaus aber ein klassisches Best-Of-Programm bietet, halten ANTI-FLAG ihr Publikum bestens bei Laune: Seien es Circle-Pits, die in ihrer Breite nahezu das komplette RockHouse einnehmen oder ein ausgedehnter Pogo – im Saal gibt es nicht nur bei Evergreens wie „Fuck Police Brutality“ kein Halten mehr. Nach knapp 50 Minuten gehen ANTI-FLAG ab, um den Zugabenblock wenig später mit einem Cover des legendären The-Clash-Hits „Should I Stay Or Should I Go“ zu beginnen.

AntiFlag 01Wirklich beeindruckend wird die Show jedoch erst bei der Bandhymne „Die For The Government“ für die ANTI-FLAG die relevanten Teile des Schlagzeugs ins Publikum befördern und den Song, sowie das finale „Drink Drank Punk“ im Kreise ihrer verschwitzten Fans spielen, bevor sie die Show fließend in eine Meet&Greet-Session übergehen lassen.

  1. Fabled World
  2. Turncoat
  3. To Hell With Boredom
  4. Toast To Freedom
  5. The Press Corpse
  6. All Of The Poison, All Of The Pain
  7. This Machine Kills Fascists
  8. A New Kind Of Army
  9. Without End
  10. Sky Is Falling
  11. Broken Bones
  12. Fuck Police Brutality
  13. 911 For Peace
  14. Mind The G.A.T.T.
  15. Hymn For The Dead
  16. Cities Burn
  17. Should I Stay Or Should I Go (The-Clash-Cover)
  18. Brandenburg Gate
  19. Die For The Government
  20. Drink Drank Punk

Mögen 65 Minuten Spielzeit für eine Headliner-Clubshow auch nicht sonderlich lang sein – durch ihre Show und die Energie, die ANTI-FLAG heute auf die Bühne und von dort ins Publikum gebracht haben, kompensieren die Punk-Rocker aus Pittsburgh, Pennsylvania das locker. Unzufriedene Gesichter sieht man im Anschluss an diese mitreißende Show jedenfalls keine.

Live-Fotos: Afra Catharina / ShotInTheDark

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert