David Shankle ist sicher nicht der bekannteste Manowar-Gitarrist. Die meisten schwören auf die frühen Jahre der Band und damit auf Ross „The Boss“, jüngere Semester und andere Freunde der neueren Alben setzen auf Karl Logan. David Shankle bei Manowar, das blieb eine eher kurze Episode, wenn er auch mehrere Touren mit den Urvätern des Epic Metals bestritt und auf „The Triumph Of Steel“ zu hören ist (ihr wisst schon, das ist das Album mit dem ewig langen ersten Track und „Masters Of The Wind“). Wenn man sich sein Schaffen mit der nach ihm benannten DAVID SHANKLE GROUP anhört, geht einem auch schnell auf, warum. Was die DAVID SHANKLE GROUP nämlich spielt, ist weniger Epic Metal im immerzu selbstreferentiellen Stil, sondern astreiner US Metal. Mit „Still A Warrior“ legen sie nun ihr drittes Album vor.
Die Band wurde inzwischen im Vergleich zum Vorgänger „Hellborn“ (2007) komplett ausgetauscht und runderneuert. Das hat dem Sound nicht geschadet – es gibt gewohnt straightes Material zu hören, bei dem besonders der Neuzugang am Mikrofon, Warren Halvarson, überzeugen kann. Seine typisch hohe US-Metal-Stimme fügt sich in den Gesamtklang ein und verleiht „Still A Warrior“ eine besondere Note. Aber auch die Rhythmus-Fraktion erlaubt sich keine Patzer. Altmeister David Shankle ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben – das zum eigenen Track erhobene Gitarrensolo „Demonic Solo“ hätte auch auf einer Manowar-Tour gespielt werden können, so selbstverliebt klingt es. Dass die Band aber auch hervorragend zusammenspielen kann, beweist das Instrumental „The Hitman“.
Ansonsten versucht man es mit den Trademarks des Genres: Mal stampft es („Suffer In Silence“), mal wird es hymnisch („Still A Warrior“) und immer wieder zieht die DAVID SHANKLE GROUP die Temposchraube an („Fuel For The Fire“). Dabei bleibt manch einzelner Track von „Still A Warrior“ gut im Gehörgang hängen: Am stärksten sind „Fuel For The Fire“ und „Eye To Eye“ geraten. Leider ist aber ein großer Teil des Materials nicht sehr einprägsam geraten: Wie oft man „Into The Darkness“, „Across The Line“ oder „Ressecution“ auch hört, viel bleibt leider nicht hängen. Das nimmt „Still A Warrior“ einiges von seiner Langzeitwirkung.
Insofern fehlt noch etwas, damit die DAVID SHANKLE GROUP in der Oberliga des US Metals mitspielen kann. Eingefleischte Fans der Musikrichtung können dennoch mit dem Album wenig falsch machen, hat es doch die essentiellen Trademarks aufzuweisen und mit den genannten Songs auch einige gute Tracks. Beim nächsten Album darf es aber ruhig etwas mehr werden.
Wertung: 6.5 / 10