Review Inquisition – Magnificent Glorification Of Lucifer (Re-Release)

Mit „Magnificent Glorification Of Lucifer“ legte das US-amerikanische Duo INQUISITION vor elf Jahren ihre dritte Full-Length vor, damals zehn Lieder und ein etwas plattes Artwork umfassend. Anno 2015 wurde jenes Album in Form eines Re-Releases mit zwei Bonus-Songs und einem wesentlich ansehnlicheren Cover ausgestattet und fand, ebenso wie „Into The Infernal Regions Of The Ancient Cult“ und „Invoking The Majestic Throne Of Satan„, erneut seinen Weg via Season Of Mist in die Plattenläden.

Für Fans von Dagons und Incubus‘ Schaffen dürfte der Kauf dieser Platte aufgrund jener beider Neuerungen verlockend und empfehlenswert sein, für noch unentschlossene Käufer sei „Magnificent Glorification Of Lucifer“ jedoch nicht vorbehaltslos anzuraten. Natürlich befinden sich auch auf diesem Album wieder die Qualitätsmerkmale von INQUISITION, die ihr aktuelles Label wie folgt deklariert: „Harsh but melodic and catchy riffing combined perfectly with blasting outbursts and dark, moody passages that are strengthened by rasping vocals with a sinister raven-like quality.“ Aber dennoch handelt es sich bei „Magnificent Glorification Of Lucifer“ um ein schwächeres Output, da es den größtenteils ungewohnt Mid-Tempo-lastigen Tracks an Eigenständigkeit und vor allem Biss fehlt (an dieser Stelle sei auf das zweite Album der Amerikaner verwiesen, welchem es an der gleichen Diagnose krankt). Das schleppende „Crush The Jewish Prophet“ weiß mit seiner tragenden Melodik noch zu überzeugen, stellt aber tatsächlich das einzig aufhorchenswerte Lied dar. Streckenweise klingen die Leads wie beispielsweise in „Under The Black Inverted Pentagram“ oder „Eternal Loyalty To Our Lord Satan“ entweder gähnend langweilig, sodass Dagons Kreativität am Sechssaiter definitiv hinterfragt werden sollte, oder sie gehen im allgemeinen Gedresche unter, siehe bei „We Summon The Binds Of Fire (For The Burning Of All Holiness)“.

Obwohl die beiden Black Metaller auf ihrer dritten Veröffentlichung nicht wesentlich viel anders gemacht haben als auf ihrem Debüt, gestaltet sich „Magnificent Glorification Of Lucifer“ viel zäher und unspannender. So lang sich die historisch belegte Inquisition zog, so lang malträtieren auch INQUISITION ihre Hörer auf diesem Album. Es fehlt an Höhepunkten, an wirklich guten Momenten, die zum mehrfachen Hören einladen, und an überraschenden Wechseln im Dynamik-Bereich. Häufig wird die dritte Platte einer Band als die schwerste bezeichnet, als ein Paradebeispiel darf „Magnificent Glorification Of Lucifer“ gerne fungieren.

Publiziert am 3. Juni 2015 von Sarah Punke