Wer hätte jemals gedacht, dass ein deutscher Panzer aus der Schweiz kommen wird? Im Falle von THE GERMAN PANZER ist es jedenfalls schon die halbe Wahrheit. Die ursprüngliche Idee zu dieser Allstar-Formation stammt nämlich vom Betreiber des Z7 in Pratteln. Die Umsetzung erfolgte jedoch durch niemand Geringeren als die Herren Schmier (Destruction), Stefan Schwarzmann (Ex-Accept) und Hermann Frank (Ex-Accept, Victory). Das Erstlingswerk „Send Them All To Hell“ war dann, nach Angaben der Truppe, innerhalb weniger Wochen im Kasten.
Wie der Name bereits verrät, lassen sich THE GERMAN PANZER gar nicht lange bitten und legen sich von der ersten Sekunde an voll ins Zeug, um dem Hörer ein amtliches Heavy-Metal-Brett zu kredenzen. Bereits der Opener „Death Knell“, eröffnet durch die Worte, die dem Album seinen Namen geben, zeigt, worum es der Band geht: Fette, simple und dadurch sehr einprägsame Riffs dominieren das Soundgewand der gesamten Scheibe und werden durch ordentlich treibendes Schlagzeugspiel vorangepeitscht. Der heisere, stets wütend klingende Gesang von Schmier und seine starke Performance am Bass runden die Songs fachgerecht ab. Die Einflüsse aus den aktuellen oder auch ehemaligen Stammbands der Musiker sind auf „Send Them All To Hell“ dabei allgegenwärtig und es wird zu keiner Sekunde versucht, einen Hehl daraus zu machen. Tatsächlich passen hier Aussagen wie dieser Satz von Hermann Frank, “No left, no right! Just straight forward like a Panzer!”, wie die berühmte Faust aufs Auge. Die insgesamt zehn Stücke auf dem Silberling glänzen eben nicht durch Schnickschnack und Spielereien, sondern vielmehr gibt es 50 Minuten aggressiven Heavy Metal mit einer ordentlichen Note Thrash Metal im Sound, der dazu einlädt abgefeiert zu werden. Im Übrigen ist es auch Hermann Frank, der mit seinen Soli immer wieder dominiert und vermutlich den stärksten Einfluss auf die Songs hatte.
Die Unbarmherzigkeit, die THE GERMAN PANZER mit „Send Them All To Hell“ an den Tag legen, hat jedoch eine nicht ganz auszublendende Schwachstelle. So lässt das Hörvergnügen gegen Ende des Albums deutlich nach, denn die Nummern sind zu sehr aus einem Guss. So wechselt man zwar immer wieder zwischen langsameren, mächtig groovenden und knallenden, mit Vollgas gespielten Stücken, jedoch will am Ende nichts davon dauerhaft im Kopf hängen bleiben.
„Send Them All To Hell“ ist eine Scheibe, die für Partys bestens geeignet ist und die man auf die Fahrt zum nächsten Festival mitnehmen sollte, wenn bereits ebendiese ein wenig Spaß bringen soll. Für den dauerhaften Einsatz in der heimischen Anlage fehlt jedoch das gewisse Etwas. Genau genommen haben THE GERMAN PANZER am Ende das abgeliefert, was sie versprachen, nämlich ein Album, das keine Rücksicht auf Befindlichkeiten nimmt.
Wertung: 7 / 10