Konzertbericht: Audrey Horne /w 77, Pet The Preacher

10.12.2014 Berlin, Magnet Club

Tourflyer Audrey HorneEine Band die ausweislich – wenn auch nicht ganz ernst gemeint – das Ziel hat, die beste Rockband aller Zeiten zu sein, kann dies vor allem bei seinen Liveshows unter Beweis stellen. AUDREY HORNE haben eben jenes Ziel und mit ihren letzten beiden Alben „Youngblood“ und „Pure Heavy“ sind sie auf einem guten Wege, dieses auch zu erreichen. Momentan befinden sich die Norweger gemeinsam mit PET THE PREACHER und 77 auf Tour, sodass wir Gelegenheit hatten, uns auch live ein Bild von den neuen Songs zu machen.

PTP LogoEröffnet wird der Abend von den Dänen PET THE PREACHER. Das Trio aus Kopenhagen hat dieses Jahr mit dem aktuellen Album „The Cave & The Sunlight“ für ordentlich Aufsehen gesorgt und schickt sich nun an, auch live ein paar neue Fans dazuzugewinnen. Der Berliner Magnet Club ist zu Beginn des Auftritts jedoch noch recht spärlich gefüllt und auch die anwesenden Gäste scheinen recht reserviert auf die Truppe zu reagieren.
ptp2014Dabei stimmt so ziemlich alles bei diesem Auftritt. Der Sound ist ausgesprochen druckvoll und kommt dem knochentrockenen Stoner Rock sehr zugute. Sänger Christian Hede Madsen überzeugt durch seine grandiose Stimme und zieht nach und nach die Zuschauer in seinen Bann. Die fetten Riffs, kraftvollen Bassläufe und das treibende Schlagzeugspiel tun ihr Übriges. Das knapp 30 Minuten andauernde Set weißt keine Schwächen auf und auch wenn noch immer recht wenig Bewegung vor der Bühne herrscht, so merkt man trotzdem, dass die Band bei den Gästen ankommt. Am Ende ernten die Musiker ihren verdienten Applaus.

77 LogoDie nun folgenden Spanier von 77 kann man mit Fug und Recht als krasses Gegenteil zu PET THE PREACHER bezeichnen. Die vier Herren spielen Hard Rock ganz im Zeichen von AC/DC und punkten damit von Beginn an. Der böse Gedanke, von einer AC/DC-Coverband zu sprechen, flackert entsprechend schnell auf, selbst wenn es sich durchweg um eigene Stücke handelt. Blendet man diesen Punkt aus, so ist der Auftritt jedoch sehr kurzweilig und die Energie der Musiker springt nach und nach auf das Publikum über. Besonders Leadgitarrist LG Valeta weiß die Gäste zu unterhalten und läuft entweder einfach mal mit der Gitarre durch den Saal oder springt und rennt mit viel Freude über die Bühne. Aber auch Schlagzeuger Dolphin geht voll und ganz in seinem Job auf. Mit weit ausholenden Bewegungen und stets offenem Mund drischt er auf seine Felle ein. Etwas ruhiger, nichtsdestotrotz aber ebenso freudig, präsentieren sich Sänger und Gitarrist Armand Valeta und sein Kollege am Bass. Das Publikum feiert den Auftritt entsprechend und wärmt sich entsprechend für AUDREY HORNE auf. Dass die Laune im Saal gut ist, zeigt sich bei den Zugabe-Rufen für 77, welche auch tatsächlich eine Zugabe spielen dürfen.

audreyhorne13_1Nach der doch wieder etwas länger dauernden Umbaupause ist es endlich so weit. Das altbekannte Muppet-Intro erklingt und AUDREY HORNE betreten die Bühne. Pünktlich zum eröffnenden „Wolf In My Heart“ haben sich fast alle anwesenden Gäste wieder eingefunden und trotzdem ist der Magnet Club nur zur Hälfte gefüllt. Dies ist eben die Kehrseite, wenn Konzerte mit in der Woche stattfinden. Der Spielfreude der Mannen aus Bergen tut dies jedoch kein Abbruch. Nach dem zweiten Stück ist dann aber erst mal das Publikum an der Reihe zu singen, denn Sänger Toschie gibt bekannt, dass „The Man, The Myth, The Legend Thomas Tofthagen“ Geburtstag hat und so wird erst mal munter „Happy Birthday“ geträllert, bevor Herr Tofthagen mit einem kurzen Gitarrensolo für „Youngblood“ einleitet.
Audrey1Die fünf Musiker spielen sich und das Publikum bereits früh in einen Partyrausch und so begibt sich Toschie während eines Schlagzeugsolos gemütlich ins Publikum und an die Bar, um sich neues Bier zu holen. Überhaupt bleiben sich AUDREY HORNE treu und auch Thomas Tofthagen und Ice Dale springen immer wieder vor die Bühne und treiben ihr Spielchen mit den Fans. Die beiden Gitarristen sind ein absolut eingespieltes Duo und jedes der Duelle, die sie sich liefern, ist ein kleines Highlight. Die völlig natürlich wirkende Freude, die AUDREY HORNE ausstrahlen, steckt wirklich den letzten Menschen im Saal an und man sieht, wie sich die Leute immer mehr ausgelassen amüsieren und in der Musik und der Show aufgehen. Das eigentliche Ende mit „Straight Into Your Grave“ kommt viel zu früh und deshalb ist natürlich eine Zugabe Pflicht. Mit „Redemption Blues“, „Waiting For The Night“ und „This Ends Here“ sowie Toschie, Ice Dale und Thomas Tofthagen in der Menge vor der Bühne, wird die Hütte endgültig abgerissen und eine sehr gute Show geht zu Ende.

Tracklist AUDREY HORNE:
01. Wolf In My Heart
02. Holy Roller
03. Youngblood
04. There Goes A Lady
05. Volcano Girl
06. Out Of The City
07. Tales From The Crypt (inkl. Drumsolo)
08. Pretty Little Sunshine
09. Into The Wild
10. Show And Tell
11. Blaze Of Ashes
12. Straight Into Your Grave
Zugabe:
13. Redemption Blues
14. Waiting For The Night
15. This Ends Here

Das Package bestehend aus PET THE PREACHER, 77 und AUDREY HORNE ist wirklich sehr gut zusammengestellt und die Steigerung vom weitreichenden Stoner Rock bis hin zu krachenden Party-Rock-Songs ist mehr als gelungen. Die meisten Zuschauer lassen es sich deshalb auch nicht nehmen Fotos mit den Musikern aller Bands zu machen und viele von ihnen werden noch bis tief in die Nacht gefeiert haben.

Publiziert am von Christoph Ilius

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