Mit „Fast And Glorious“ veröffentlicht die italienische Heavy-Speed-Band ALLTHENIKO ihr mittlerweile fünftes Album – zudem Album Nr. 2 im Hause Pure Steel, die 2012 das letzte, etwas eigenwillig betitelte Album „Back In 2066 (Three Head Mutant Chronicles)“ auf den Markt gebracht haben. Und alles, was Kollege Marc seinerzeit über dieses Album geschrieben hat, trifft auch auf den aktuellen Output zu: ALLTHENIKO liefern eine knackige Mischung aus klassischem Heavy Metal und Speed/Thrash-Elementen ab, die über 80% der Spielzeit zu gefallen weiß.
Passend zur klassischen Ausrichtung der Musik, hat die Scheibe einen kratzigen, etwas verwaschenen Sound bekommen, der der Gesamterscheinung endgültig den Stempel „Old School“ aufdrückt – was man gerne als beabsichtigt bezeichnen kann, auch im Hinblick auf die etwas daneben gegangenen Pseudonyme. Von dergleichen Unsicherheiten in puncto Geschmack mal abgesehen, macht „Fast And Glorious“ aber durchaus Spaß, geht die oben genannte Mischung aus Heavy und Speed Metal, der manchmal in Sachen Härte bis in den Thrash hinein reicht, voll auf. Die Musik zeichnet sich also eher durch formale Klarheit statt opulent-barocker Chorbombastik aus, allerdings ohne dabei auf äußerst eingängige Melodiebögen zu verzichten. So läuft Sänger David Nightfight (ich sagte ja bereits, die Namen…) gerade in den Refrains zu melodischer Hochleistung auf und weiß seine raue, auch in den hohen Passagen immer kräftige Stimme dort bestens in Szene zu setzen.
Mit „Tank Of Death“, dem Titeltrack oder den beiden Ohrwürmern „Scream For Exciter“ sowie „Spirit Of War“ haben ALLTHENIKO eine Handvoll ziemlich guter Metal-Songs aufgenommen, die schwächere Nummern wie „KaiserSteel“ (auch kein wirklich schlechtes Stück) locker ausgleichen können. Gut verzichten können hätte man allerdings auf die als Bonustrack gekennzeichnete Cover-Version von Saxons „Power And The Glory“. Irgendwie passt diese von Saxon mit so großer Leichtigkeit gezockte Nummer nicht zur von ALLTHENIKO zuvor durchexerzierten Zügellosigkeit. Und so artet die hier aufgenommene Version gegen Ende hin zu einer ziellosen Schreiorgie aus – während man in den Minuten zuvor geradezu bieder seinen Helden huldigt. Ne, eine eigene Nummer wäre hier definitiv die bessere Wahl gewesen. Denn dass sie deftige und eingängige Songs schreiben können, haben ALLTHENIKO bewiesen. Fans der Musik in der Schnittmenge zwischen Heavy und Speed sollten hier definitiv reinhören.
Wertung: 7.5 / 10