Konzertbericht: Rapalje: Celtic Folk Night

05.12.2014 Die Pumpe, Kiel

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Alle Jahre wieder machen sich die Kiltträger von RAPALJE auf den Weg über die deutsch-niederländische Staatsgrenze, um ihre Fans aus jeder denkbaren Provinz bei abendlichen Konzerten sowohl mit traditionellen Saufliedern als auch mit ergreifenden Balladen für ein paar Stunden in ihre ganz persönliche Welt des keltischen Folk abzuholen. An diesem Abend beglücken sie ihre norddeutschen Fans in Kiel.

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Eine überschaubare Menge an Zuschauern sammelt sich pünktlich um 21 Uhr vor der Bühne der Pumpe und jubelt den antanzenden Langhaarigen mit den vielen Instrumenten lautstark zu. Mit Geige, Tin-whistle, Gitouki, Ziehharmonika, Mundharmonika, Teekistenbass, Highland Pipes, Border Pipes und Bodhrán haben RAPALJE ihren ganz eigenen Sound entwickelt, der vor allem beim Spielen von stimmungsvollen Rhythmen gut ankommt. Das Publikum lässt sich nun nicht mehr lange herausfordern und beginnt schon nach wenigen Minuten zu schunkeln, zu tanzen und vernehmbar mitzusingen. Bei Klassikern wie „Wat zullen we drinken“ oder „Whiskey In The Jar“ bricht das Eis letztlich auch bei den Zurückhaltendsten. ‚Spaß‘ steht hier an oberster Stelle.

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Nach der ersten Hälfte der Show bietet der Veranstaltungsort angenehme Möglichkeiten, um sich kurz zu erholen. Ob man vor der Bühne verharrt, eine der zahlreichen Couchen aufsucht oder sich doch lieber an einem der Tische in der Nähe der Bar niederlässt, bleibt jedem selbst überlassen. Auf die Minute genau steht die Band zur vereinbarten Zeit wieder auf ihrem Platz und unterhält das Publikum gewohnt beachtlich.

Wer an diesem Abend zum ersten Mal IMG_1199in den Genuss eines Live-Auftrittes RAPALJEs kommt, stellt fest: Diese Stimmen wissen zu verzaubern. Eines der Lieblingsstücke der weiblichen Fans scheint „Caledonia“ und dieses darf als balladesker Kontrast zu den bekannten Stimmungsliedern natürlich nicht fehlen. Der Raum wird verdunkelt, das Publikum wird ruhig und mit den ersten Takten schmiegen sich die Damen an ihre Begleitung. William und Dieb erzeugen mit dem Gesang und dem Spielen der Geige eine märchenhafte Stimmung. Auf der Internetseite der Band steht über den charmanten, bärtigen Geiger: „Als Taschenräuber der Band könnte er dein Portemonnaie oder dein Herz stehlen.“ Zumindest Letzteres ist an diesem Abend haufenweise eingetreten.
IMG_1329Doch nicht nur die Frauenwelt ist entzückt, auch den Männern läuft ein kleiner Schauer über den Rücken, als die Zugabe gespielt wird. „Loch Lomond“, der Song, auf den wohl die meisten schon sehnsüchtig gewartet haben, schließt den Abend mit dem mehrstimmigen, tiefen Gesang der Kiltträger und dem bewegenden Nachspiel ab. Wie gefühlvoll der Auftritt RAPALJEs war, beweist die ein oder andere Träne in den Augen der Zuschauer.

Nach dem Abschluss der Show hat das Publikum die Möglichkeit, bei dem einen oder anderen Bier den Abend mit den Musikern ausklingen zu lassen, die sich vor der Nähe zu ihren Fans keineswegs scheuen.
An der gesamten Show gibt es nur einen Kritikpunkt, der vor allem bei den Damen für Enttäuschung sorgte: Die Zuhörerschaft wurde nicht von dem Klischee überzeugt, dass die Herren von RAPALJE unter ihren Kilts nichts tragen.

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Vielen Dank an Detlef Letzner, der uns seine Live-Fotos zur Verfügung stellte. Seine Homepage kann hier eingesehen werden.

Publiziert am von Laura Wyska

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