Die Kanadier von THE BIRTHDAY MASSACRE füllen den Musikmarkt seit 2002 regelmäßig mit neuem Material, aktuell mit ihrem sechsten Album „Superstition“, dessen Artwork wie das seiner Vorgänger im dominanten violett konzipiert wurde. Dabei handelt sich nicht nur um die Wahrung einer Tradition, sondern vielmehr auch um einen Ausblick auf das, was der Hörer von den Synth-Rockern anno 2014 erwarten kann: Genau das, was THE BIRTHDAY MASSACRE seit ihrem Debüt nicht mehr weiterentwickeln oder um neue Nuancen verändern (wollen).
Die sechs Damen und Herren begeisterten auf ihrem Erstling „Nothing And Nowhere“ (2002) mit eigentlich simplen, aber hochgradig melodischen Hooklines in Songs wie „Horror Show“ und „Video Kid“ und wussten auf ihrer 2007er Veröffentlichung „Walking With Strangers“ mit einem durchweg gelungenen Album zu brillieren, welches randvoll mit Hits wie „Falling Down“ oder dem Titeltrack gefüllt war. An ein solches Album anzuknüpfen, ist eine Herausforderung, die nicht jede Band meistern kann. Und etwas, was THE BIRTHDAY MASSACRE weder mit „Pins And Needles“ (2007) noch mit „Hide And Seek“ (2010) gelungen ist und mit „Superstition“ auch nicht gelingen wird. Viel zu beliebig ist das, was sich auf dem Album befindet: Sachte vor sich hin plätschernde Synthesizer, wenig bis gar keine ergreifende Melodik im Gesang und ein nicht erkennbarer Tiefgang. Die Kanadier klingen zwar dank der fleißigen Verwendung ihrer Trademarks unüberhörbar so wie auf ihren Alben zuvor, nur deutlich gelangweilter von dem, was sie machen. THE BIRTHDAY MASSACRE wirken uninspiriert, „Superstition“ besitzt erschreckend wenig Momente, die im Gedächtnis bleiben werden.
Warum etwas ändern, wenn man in dem, was man macht, gut ist? Warum also das Cover anders gestalten, wenn das bisherige Artwork zum Markenzeichen wurde? Warum denn an musikalischen Inhalten etwas ändern, wenn sie bisher zu Erfolg führten? Ich könnte diesen Gedankengang, den THE BIRTHDAY MASSACRE anscheinend folgen, nachvollziehen, wenn das Sextett denn tatsächlich auch etwas Gutes mit „Superstition“ abgeliefert hätte. Stattdessen könnte das Album der Indiz dafür sein, dass die Band ihren musikalischen Zenit bereits überschritten und mit „Walking With Strangers“ das Nonplusultra von dem abgeliefert hat, zu dem sie in der Lage war.
Wertung: 5 / 10