Friedhofsatmosphäre im Stil von prunkloser Malerei: Irgendwie weiß das Coverartwork zu faszinieren. Und dieses ist nicht das Einzige. Die im Jahr 2008 gegründete Death-Metal-Band THROBBING PAIN aus Hamburg ist schon seit Jahren ein herrschender Bestandteil des Untergrunds der Metal-Szene in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Nach ihrer ersten Albumveröffentlichung 2011 präsentieren sie nun ihre neue EP „Grave New World“.
„Brutal Humanity“ lautet der Titel des ersten Songs: Ein ruhiger Einstieg, der schnell von wildem Getrommel und reißenden Riffs abgelöst wird. Besonders überzeugend ist Sänger Thomas Thede, hört man doch selten so klare Growls wie bei THROBBING PAIN in neuer Besetzung. Erst seit 2012 besteht die Fünferkombo in ihrer jetzigen Formation – der richtige Weg, um auch den Rest von Deutschland auf sich aufmerksam zu machen?
Geht das gleichnamige Stück zum Album „Grave New World“, neben Liedern wie „Death Tank“ oder „Dead End Process“ auch als Verlierer aus dem Rennen, macht es trotz dessen keine schlechte Figur. Fest steht, dass die Musiker spätestens hier bei einem Liveauftritt all ihrer Energie freien Lauf lassen müssen, um den Titel so fordernd an das Publikum zu vermitteln, wie es auf der EP der Fall ist.
Aber das Beste kommt eben doch erst zum Schluss: Die beiden letzten Songs wissen ab der ersten Sekunde zu überzeugen. Stetige Tempowechsel schmücken das Stück „Death Tank“, sodass es von einer wirkungsvollen Spannungskurve durchzogen ist. Langweilig und abgegriffen wird der Titel dadurch vermutlich niemals wirken – eine passende, lebenserhaltende Maßnahme, die THROBBING PAIN in ihren Song eingebaut haben. „Hypochrist“ unterscheidet sich von seinem Vorgänger gewaltig. Eine depressive Grundstimmung steckt in dem Lied, welches vor allem dadurch beeindruckt, dass es nach mehrfachem Hören immer noch Dinge in sich verbirgt, die neu und reizvoll erscheinen.
Eins ist sicher: Auch wenn THROBBING PAIN bisher nur ein kleiner Stern am Death-Metal-Himmel sind, sollte man sie nicht aus den Augen verlieren. Von dem Punkt aus, der mit „Grave New World“ erreicht wurde, darf sich nun Schritt für Schritt weiter nach vorne gearbeitet werden.
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