„Make it or break it“ – auch wenn dieser Spruch mittlerweile ein wenig aus der Mode gekommen ist, für viele junge, aufstrebende Bands stellt das dritte Album dennoch eine wichtige Bewährungsprobe dar und kann zudem den Fingerzeig für die Zukunft geben. Im Falle der kanadischen Retro-Metaller STRIKER, die dieser Tage ihr Drittwerk „City Of Gold“ präsentieren, verspricht die Zukunft Vielversprechendes.
Musikalisch stehen die Kanadier wie auf ihren bisherigen zwei Alben („Eyes In The Night“, 2010; „Armed To The Teeth“, 2012) für klassischen, 80er-angehauchten Metal, welcher von Heavy über Speed bis hin zu amerikanischem Power Metal so ziemlich alles abdeckt, was der geneigte Fan des Genres mit dieser Dekade verbindet. Dazu gesellen sich 2014 deutlich härtere und thrashigere Klänge, was „City Of Gold“ somit von seinen beiden Vorgängern abgrenzt. Bereits der Opener „Underground“ knallt mit einer Urgewalt und gnadenlosen Riffwand auf den Hörer ein und macht zu Beginn schon keine Gefangenen. Die druckvollere und modernere Produktion unterstützt diesen Eindruck nur, auch wenn die Jungs es mit ihrer neuen Ausrichtung an der einen oder anderen Stelle etwas übertreiben („Second Attack“, „Rise Up“) und sich in monotonem Gebolze verlieren. Dass es auch anders geht, beweisen STRIKER speziell bei den Tracks, in denen sie mehr Wert auf eingängige Melodien und variableres Gitarrenspiel legen und besonders die Refrains regelrechten Hymnencharakter entwickeln. Hierzu zählen beispielsweise der Titeltrack, das ACCEPT-lastige „Bad Decisions“ (Gänsehaut-Strophe!), das speedige „Crossroads“ oder „All For One“, welches mit seinem genialen Refrain geradezu für die Live-Situation gemacht scheint. Das Gitarrenduo um Chris Segger und Timothy Brown rifft und soliert hierbei vom Allerfeinsten, Sänger Dan Cleary zeigt sich zudem deutlich verbessert und gibt somit selbst den härteren Songs den letzten Kick.
Mit „City Of Gold“ legen STRIKER erneut ein starkes Werk vor und orientieren sich eher an amerikanischen Power- und Thrash-Metal-Klängen als an dem klassisch-britischen Stoff. Abgesehen von den genannten Schwächen bleibt ihre Musik dadurch spannend und verspricht demzufolge noch einiges für die weitere Karriere. Man darf gespannt sein.
Wertung: 8 / 10