Die Norweger von DEN SAAKALDTE legen mit „Faen In Helvete“ ihr drittes Studioalbum vor und präsentieren darauf sieben Tracks, die vor allem eines signalisieren sollen: Je oller desto doller. Komplett in ihrer Landessprache eingesungen, preschen sowohl aktuelle als auch Ex-Mitglieder von Szenegrößen wie Gorgoroth, 1349 und Koldbrann bereits mit dem Opener „Den Siste Dag“ ohne Umschweife vor.
Bei all der gebotenen Schnelligkeit verpassen es DEN SAAKALDTE aber nicht, zumindest in einem gewissen Maße Abwechslung zu liefern, dennoch: „Faen In Helvete“ ist kein mutiges Album in puncto Komposition und Umsetzung geworden. Markante Leads sowie Hooklines vom neuen Sänger Eldur und die Mid-Tempo-Passagen stehen den Songs insofern gut zu Gesicht, als sie deren Struktur auflockern. Die Kreativität dieser Umsetzung ist jedoch streitbar, da DEN SAAKALDTE diese Stilmittel regelmäßig, genauer gesagt in jedem Song, verwenden und der Zuhörer somit das Gefühl hat, bereits nach dem dritten Lied alles gehört zu haben, was das Album ausmacht.
So gut der Start der Norweger auch war, so ernüchternd wird der Eindruck, den der Hörer nach wenigen Tracks bekommen könnte. Das Gebotene ist von keiner schlechten auditiven Qualität, aber von mittelmäßiger Überzeugungskraft. Lieder wie „Djevelens Verk“ und „Som Et Arr På Sjelen“ könnten durch den Fokus auf Eldurs druckvolle Gesangsparts funktionieren, wenn der musikalische Background nicht eine immer wiederkehrende ähnliche Soundwall wäre. Die lediglich kurz angedeuteten Intros wirken mit ihrer unter-zehn-Sekunden-Spielzeit eher ungeschickt platziert anstatt als Bereicherung für den Einstieg in den Song.
Irgendwie wird der Hörer den Eindruck nicht los, dass Niklas Kvarforths Fortgang einen Rückschritt in der Offenheit gegenüber ungewohnter Klänge einleitete, wie sie auf „All Hail Pessimism“ (2009) noch zu hören waren und welche DEN SAAKALDTE ausgesprochen gut zu Gesicht standen. Nach fünf Jahren Abstinenz gelingt den Norwegern mit „Faen In Helvete“ kein hervorzuhebendes Comeback, geschweige denn eine Zementierung ihres Wertes für die aktuelle Black-Metal-Landschaft. Zu wenige Ideen, die man tatsächlich auch als solches betiteln kann, finden sich auf dem Album, ebenso liefert die Veröffentlichung zu wenig Eigenes, was das Material der Norweger markant wirken lässt. Dass ich das mit Hinblick auf den gelungenen Vorgänger als Charakteristikum für ein neues DEN SAAKALDTE-Album sagen muss, offenbart das, was „Faen In Helvete“ ist: Eine Enttäuschung!
Wertung: 4 / 10