Der Vergleich der eigenen Band mit den Größen eines Genres trifft selten zu: Die Verortung im Genre „Death Metal/ Grindcore“ stimmt bei der vorliegenden Platte nur bedingt, denn die aus Nordrhein-Westfalen stammenden KEITZER kommen mit ihrem fünften Album „The Last Defence“ nicht (wie im beiliegenden Promo-Sheet beschrieben) an Misery Index heran, schlagen aber tatsächlich in die (ebenfalls erwähnte) frühe Deicide-Kerbe.
Die Songs zeigen nicht nur, dass die Musiker ein Geschick am Instrument besitzen, sondern auch, dass sie als musikalisches Gespann harmonieren: Die definitiv Death-Metal-lastigen Tracks klingen flüssig, die einzelnen Motive gehen fließend ineinander über – im Verlauf der Platte wird sich zeigen, dass das aber auch der Knackpunkt an „The Last Defence“ ist. Denn oftmals fehlt es den Liedern am nötigen musikalischen Tiefgang – KEITZER schaffen weder Atmosphäre noch Überraschungen. Zwar sind die Bemühungen um Abwechslungen herauszuhören, vordergründig durch Tempowechsel und die betont schleppenden Passagen, aber dieses Vorgehen langweilt spätestens nach der Hälfte der insgesamt 14 Songs.
„The Last Defence“ besitzt keine Steigerung, dafür aber auch keinen Aussetzer, sodass das Niveau ebenso kontinuierlich beibehalten wird wie der Aufbau der Songstrukturen. Somit wirken KEITZER für Fans der Klänge von Deicide, Bolt Thrower und Malevolent Creation einladend genug, um in ihr neues Album zu hören, aber vermutlich zu unspannend, um dieses in Dauerrotation hören zu wollen.
Wertung: 5.5 / 10