(Stoner Rock/ Doom Metal/ Psychedelic Rock) Eine Band, die mit zwei Alben beim holländischen Label SoulSeller Records nur mäßige Bekanntheit erreichen konnte, veröffentlicht Werk Nummer drei bei Napalm Records. Somit kann man davon ausgehen, dass BLOODY HAMMERS aus Transylvania County qualitativ auf einer ansprechenden Ebene musizieren. Mit diesem Review wird „Under Satan’s Sun“ also einem ernsthaften Härtetest unterzogen.
Zuerst fällt das prägnante Artwork ins Auge, auf dem in typischer 70er-Jahre-Horror-Manier ein Skelett und eine junge Dame abgebildet sind. Dazu stechende Farben auf einem schwarzen Hintergrund und der kultige Trash-Faktor ist komplett. Musikalisch biedert die Band sich an, mit einer Mischung aus Stoner Rock, Doom Metal und Psychedelic Rock die Hörerherzen zu erobern. Schon mit den ersten Klängen wird deutlich, dass auch hier eher in 40 Jahre alten Gewässern gefischt wird. Mächtige Riffwände, kraftvolle Schlagzeugarbeit und die dunkle Atmosphäre, inklusive der Texte, lassen Erinnerungen an Black Sabbath wach werden. An einigen Stellen untermalt man dieses Gebilde mit Klavier- oder Orgelklängen, die aber leider unter dem Strich viel zu sehr im Hintergrund agieren. Die restliche Produktion bekommt aber ein gutes Zeugnis ausgestellt. Der Gesang geht ebenfalls in Ordnung, auch wenn Anders Manga phasenweise sehr bemüht klingt und der Funke nicht richtig überspringen mag. Bezeichnend ist, dass mit „Second Coming“ ausgerechnet eine Coverversion von Alice Cooper der stärkste Song dieser Veröffentlichung ist. Ein kleiner Lichtblick ist noch „Dead Man’s Shadow On The Wall“. Kompositorisch könnte die Formation gut und gerne noch eine Schippe drauflegen.
So vernichtend das auch klingt, ist „Under Satan’s Sun“ wirklich kein schlechtes Album. Nur hätte eine Ausweitung der psychedelischen Elemente dieses Release nochmals deutlich aufgewertet. Am Ende steht ein Machwerk, das die selbst auferlegten Retro-Einflüsse nur mäßig umsetzt. Dazu kommen wenig prägnante Merkmale, was die Musik etwas am Gehör vorbeirauschen lässt. BLOODY HAMMERS verstehen etwas von ihrem Handwerk, können aber nur bedingt überzeugen und positionieren sich deshalb mit ihrem dritten Longplayer im Mittelfeld.
Wertung: 5.5 / 10
Das Artwork ist nicht nur „in 70er Horror-Manier“ – es ist einfach geklaut (wie leider so oft in dem Genre).
Und zwar von den Filmen The Undead (1957) und Witchcraft ’70 (Angeli bianchi… angeli neri, 1970).
Die Ähnlichkeit ist in der Tat erstaunlich – und spricht wohl gerade deswegen nicht für „geklaut“, sondern eher sehr bewusst zitiert, meinst du nicht?