Der Albumtitel „Gross Knowledge Of Genital Mutilation“ lässt es schon erahnen: SERVANTS OF THE MIST werfen uns einen dicken Brocken vor. Die LP ist nach einer Single und einer weiteren LP das dritte Lebenszeichen der US-Doomer in immerhin nur einem Jahr.
Drei Songs und ein Intro befinden sich auf der Scheibe und die Marschroute ist schnell klar: Songs mit dichten Gitarren, tief und langsam gespielt, ergeben eine ziemlich massive Veranstaltung. Der Gesang entspricht haargenau den lyrischen Themen Verzweifelung und Sehnsucht, Fronter Richard grunzt sich durch die 25 Minuten, als wäre es das Letzte, was er im Leben noch tun könnte.
Ein wenig schade ist dabei die mangelnde Variabilität, zwar beherrscht er ganz gut die Bandbreite zwischen tiefen Growls und einigen „Lauten“, die fast in Richtung Screams gehen, aber insgesamt bleibt der Härtegrad doch noch zu ähnlich. Hier könnte man in Zukunft ansetzen, wobei vor allem die hohen Shouts noch etwas ausbaufähig wären, je tiefer, desto besser klingt es.
Im Songwritingbereich sind SERVANTS OF THE MIST zudem eine gewisse Herausforderung für den Hörer, zwar befinden sich vier Nummern auf „Gross Knowledge Of Genital Mutilation“, aber die Spielzeiten sind durchaus unterschiedlich verteilt, so kommt der Titeltrack auf gute acht, das brachiale „Undeserving“ gar auf fast zwölf Minuten Spielzeit. Eingängigkeit wird dabei schwer erreicht, aber darauf kommt es im Sludge- / Doom-Bereich auch eher nicht an.
Die Atmosphäre und die gute Umsetzung von Text und Musik sind es, die SERVANTS OF THE MIST ausmachen. Leider ist die Spielzeit noch etwas zu knapp, um ein finales Urteil fällen zu können, aber mit „Gross Knowledge Of Genital Mutilation“ ist auf jeden Fall ein (weiterer) Anfang gemacht, um die Truppe aus Florida auch außerhalb ihrer Heimat bekannter zu machen.
Keine Wertung