Brian James Huebner, Kopf und an sich einzig festes Bandmitglied der US-Doomer COLD COLOURS, ist schon ein umtriebiger Geist, seit dem ersten Lebenszeichen im Jahr 2000 bringt es seine Kapelle auf nicht weniger als zehn Veröffentlichungen. Wie im Underground aber so üblich, relativiert sich das Ganze ziemlich schnell wieder, denn neben vier Langspielplatten (immerhin!) finden sich standesgemäß EPs und Demos im Backkatalog. So ist auch „MMXIV“ (lat. für 2014) wohl mehr ein kleines Zwischenhappen, schließlich haben es nur drei Songs auf die Platte geschafft.
Diese warten aber durchaus mit der einen oder anderen Überraschung auf. War das selbstbetitelte Vorgängeralbum noch sehr schleppend und dadurch mit einigen Längen gesegnet, hauen COLD COLOURS dieses Mal in Sachen Geschwindigkeit schon die eine oder andere zackige Passage raus. Auch der Gesang scheint jetzt kraftvoller, allerdings nicht unbedingt variabler, hier wäre ein Ansatzpunkt, den man zukünftig mal angehen könnte.
Musikalisch tut man in diesem Bereich jedenfalls einiges, das Tempo wechselt häufig, die Gitarre spielt gerne auch mal akustisch, das Schlagzeug setzt im entsprechenden Rahmen einige Akzente, man ist fast geneigt, mehr Abwechslung als auf dem vorherigen Langspieler zu attestieren.
Alles in allem kann man schon erkennen, dass Huebner seinen Stil gefunden hat. Die Musik klingt trotz aller Entwicklungen nach COLD COLOURS, wie sie sich auf dem Vorgänger präsentiert haben, düstere Atmosphäre mit emotionalen Ausbrüchen und Augenblicken von einiger epischer Größe.
Vermutlich muss man schon ein großer Freund von EPs sein, sonst lohnt sich eine Anschaffung nur bedingt. Dies liegt aber nicht an der Qualität, die ist gut und in drei Songs sogar besser als beim letzten Album, aber die Tatsache, dass man es mit lediglich 19 Minuten Musik zu tun hat, macht einen Kauf sehr überdenkenswert. Da Brian aber scheinbar jede Menge Zeit und Kreativität in sich vereint, kann man sicher bald mit einem neuen Album rechnen.
Keine Wertung