Es gibt Bands, die sind von Anfang an erfolgreich, dann gibt es Bands, die nach und nach erfolgreicher werden, und dann gibt es auch solche, die seit mehreren Dekaden aktiv sind und nie wirklich den Sprung aus dem Untergrund geschafft haben. Zu letzteren gehören auch die Franzosen von NIGHTMARE, welche nun mittlerweile rund 30 Jahre aktiv sind, aber nie wirklich große Aufmerksamkeit bekommen haben. Nun veröffentlicht die Truppe ihr mittlerweile zehntes Studioalbum „The Aftermath“, welches wie gewohnt in die Hardrock/Power-Metal-Richtung gehen soll. Schafft die Truppe vielleicht damit den Durchbruch?
Was einen auf dem neuen Longplayer erwartet, ist leider alles andere als hitverdächtig: Nachdem das Album mit einem kurzen Intro und dem darauf folgenden „Bringer Of No Man’s Land“ einen guten Start erwischt, flacht die Veröffentlichung komplett ab. Denn der größte Teil, der danach kommt ist, zumindest vom Songwriting her, ziemlich inspirationslos. Seien es Stücke wie „I Am Immortal“, „Mission For God“ oder „Necromancer“ – alle teilen ein und dasselbe Leid: Es gibt keine wirklich guten Hooklines, die Melodien sind oft langweilig und der Gesang ist nicht gerade abwechslungsreich. Gerade Letzteres ist einer der Hauptkritikpunkte der Platte. Jo Amore zeigt sich zwar treffsicher, aber im Großen und Ganzen schafft er es nicht, einen in den Bann zu ziehen. So plätschert das Album schnell an einem vorbei, ohne einen positiven Eindruck zu hinterlassen.
Ausnahmen gibt es aber auch: Mit „Ghost In The Mirror“ liefern sie beispielsweise einen wirklich guten Song ab. Hier stimmt dann auch alles: Sowohl Gesang als auch Melodie harmonieren perfekt miteinander. Selbst Sänger Jo Amore bringt Emotionen in seine Stimme. Gerade an solchen Songs mangelt es NIGHTMARE. Mehr Abwechslung, interessante Melodien und gute Hooklines hätten die Scheibe bedeutend besser gemacht.
Die Produktion des Silberlings ist auch nicht wirklich gelungen: Sie ist zwar recht fett, aber oft zu undifferenziert, was den gesamten Hörgenuss noch ein wenig mindert. Gerne einmal gehen die Gitarren unter dem Schlagzeug und dem Gesang unter. Gerade hier hätte man bedeutend mehr rausholen können.
Insgesamt ist „The Aftermath“ ein recht schwaches Album: Wenige abwechslungsreiche Songs, langweilige Gesangspassagen und uninspirierendes Songwriting machen die Platte zu nichts Besonderem. Gelegentlich gelingt es den Jungs einen mitzureißen, aber dies geschieht viel zu selten. So ist „The Aftermath“ nur müde Durchschnittskost mit viel zu viel Luft nach oben.
Wertung: 4.5 / 10