Drei Jahre sind vergangen, seitdem das Dreiergespann ON TOP sein Album „Top Heavy“ veröffentlicht hat, welches bei Hard-Rock-Fans weitgehend auf Begeisterung stieß. Nach einer so langen Zeit sind sie endlich zurück und alles was sie der Musikwelt schenken, sind vier kurze Lieder?
Sobald die Anhänger der Band die neue EP „Top To Bottom“ in ihre Musikanlage schmeißen, werden sie ihnen die lange Wartezeit sogar hoch anrechnen. Der Grund dafür ist, dass es scheint, als haben ON TOP endlich ihren ganz eigenen Weg gefunden. Als ihr Debütalbum erschien, hatten sie viel mit der Kritik zu kämpfen, sie würden sich exakt anhören wie eine Mischung aus Accept, Saxon und AC/DC: Nicht unbedingt die schlechteste Sache, die eine junge Gruppe zu hören bekommen kann. Die neue EP lässt zu, dass der Hörer die Einflüsse weiterhin deutlich erkennt, welche die großen Bands der Extraklasse auf ON TOP haben. Trotz dessen vermischen sich diese nun mit den eigenen Ideen der Künstler und so entsteht etwas ganz Besonderes.
Der erste Titel „No Shame“ ist gefüllt mit krachenden Riffs und hervorragenden Gitarrensoli, welche es fast schaffen, den Gesang zu vernichten, indem sie die volle Aufmerksamkeit des Hörers auf sich lenken. Gegen die instrumentelle Leistung kommt die Stimme von Sänger Jaron Gulino, zu der in dem Zusammenhang fairerweise gesagt werden muss, dass sie wirklich gut ist, nicht an. Schade, aber „sehr Gutes von noch Besserem besiegt“ ist nichts, was man der Band negativ anrechnen kann. „No Shame“ ist ein Song, der sich vorerst in den Köpfen aller einnisten wird.
Auch im weiteren Verlauf des Albums tritt das Phänomen des in den Hintergrund rückenden Gesangs auf und nachdem man 17 Minuten lang zuhört, beginnt man darüber nachzudenken, ob die Platte nicht doch einen gewissen langweiligen Charakter mit sich bringt, der dadurch geprägt ist, dass die Songs mitunter durch den ähnlichen Aufbau erstaunlich gleich klingen.
Es lässt sich schlussfolgernd sagen, dass ON TOP eine gute Leistung erbracht haben, die aber mit Sicherheit nur für Fans der Band und des typischen Hard Rocks geeignet ist. Bei allen anderen Damen und Herren könnte es passieren, dass die EP nach einmaligem Hören im Schrank verschwindet und das Tageslicht so schnell nicht mehr zu Gesicht bekommt. Schade: bei dem hübschen Cover. Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass die Truppe ihre Liebhaber nicht wieder für eine so lange Zeit warten lässt und als nächstes mit mehreren Hits bespaßt.
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