Review IQ – The Road Of Bones

Die britischen Progger von IQ beehren uns diese Tage mit ihrem insgesamt zehnten Studio-Album „The Road Of Bones“, auf das die gierige Hörerschaft wiederum fünf lange Jahre warten musste – auch der hoch gelobte Vorgänger „Frequency“ brachte es seinerzeit auf eben diese Wartezeit. Angesichts der bisherigen Veröffentlichungspolitik der Herren erscheint dies jedoch relativ normal und fällt nicht besonders schwer ins Gewicht, da die Qualität der Musik bisher stets zu überzeugen wusste.

Auch auf „The Road Of Bones“ gelingt es der Band demnach, ihre Stärken zu bündeln und ein in sich geschlossenes, konsistentes Album zu kreieren. Die sechs wie immer überlangen Songs enthalten die für IQ so typischen Keyboard-Arrangements, welche der Musik diese besondere, magische Atmosphäre verleihen und zusammen mit der Rhythmus-Sektion die tragenden Säulen der Kompositionen bilden. Das hier mit Neil Durant ein neuer Mann hinter den Tasten steht, fällt dagegen überhaupt nicht auf. Über alledem thront die charismatische Stimme von Peter Nicholls, der mit seinen 55 Lenzen immer noch klingt wie ein junger Gott. Das Gitarrenspiel von Mike Holmes fügt dem Ganzen dann den letzten Pinselstrich bei, insbesondere die Soli und Leads sorgen oft für eine Veredelung der ohnehin starken Songs. Durch dieses homogene Zusammenwirken der einzelnen Musiker wirkt das Album sprichwörtlich wie aus einem Guss, so dass die gute Stunde Spielzeit wie im Fluge vergeht. Speziell der Mammut-Track „Without Walls“ (19 Minuten) steht stellvertretend für den hohen Qualitätsstandard dieser Platte und enthält sämtliche Facetten des Progressive Rock. Obwohl die Jungs schon lange im Geschäft sind, wirkt die Musik auf „The Road Of Bones“ bei weitem nicht routiniert oder altbacken. IQ sind auch auf dem zehnten Album um Abwechslung und die eine oder andere interessante Überraschung bemüht, wie beispielsweise die deutliche „Smoke On the Water“-Reminiszenz im finalen „Until The End“ oder das eher härtere/modernere Riffing im Opener „From The Outside In“. All diese kleinen, aber feinen Details machen in der Gesamtheit aus einem guten ein sehr gutes IQ-Album.

Fans der Band können sich also nach langer Wartezeit auf eine bärenstarke Scheibe freuen. Aber auch denen, welche die Band bisher nicht kannten, sei gesagt, dass es sich hier um ein extrem starkes Progressive-Rock-Album handelt, an dem andere Releases in diesem Jahr erst einmal vorbei müssen.

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Wertung: 8.5 / 10

Publiziert am von Sebastian Ostendarp

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