Review Collapse Under The Empire – Sacrifice & Isolation

Bereits 2011, als die deutschen Vorzeige-Post-Rocker COLLAPSE UNDER THE EMPIRE ihr Album „Shoulders & Giants“ vorlegten, wurde das Album als erster Teil eines Doppel-Konzeptalbums angekündigt. Nach den eingeschobenen Veröffentlichungen „Fragments Of A Prayer“ (2012) und „The Silent Cry“ (2013) ist es nun so weit, und Teil zwei kommt in die Läden.

„Sacrifice & Isolation“ lautet der Titel des Albums, das das CD-Doppel über Freiheit, Isolation und Tod komplettiert. Ein rein instrumentales Konzeptwerk über derartige Themen mag zunächst Verwunderung wecken – wer jedoch „Shoulders & Giants“ noch im Ohr hat oder COLLAPSE UNDER THE EMPIRE zumindest generell kennt, weiß, dass das Duo aus Hamburg quasi einzig und allein dafür existiert, Emotionen zu vertonen.

So erwarten den Hörer auch auf „Sacrifice & Isolation“ wieder schwermütige Synthie-Flächen, sanft-groovende Elektro-Beats und, elegant mit dem synthetischen Geflecht verwoben, düstere, organische Gitarrensounds. Dabei ist „Sacrifice & Isolation“ nicht nur merklich düsterer angelegt als der erste Teil, sondern lässt auch einen drastischen Stimmungswandel im Laufe der Spielzeit erkennen: Nach dem einleitenden „The Riot Of Emotion“, einem musikalischen Wechselbad der Gefühle, das von ruhig bis quirlig und von leise bis laut das gesamte COLLAPSE-UNDER-THE-EMPIRE-Spektrum abdeckt, folgen zunächst einige vergleichsweise ruhige und fast rein elektronisch arrangierte Stücke, bevor das Album in der zweiten Hälfte merklich düsterer, mitunter aber auch aufgewühlter klingt: Seinen Höhepunkt findet diese Entwicklung in „Stairs To The Redemption“, für dessen visuelle Umsetzung in Form eines Musikvideos die Band erneut mit dem Londoner Regisseur Dan Tassel zusammenarbeitete: Nach einer fast bedächtigen ersten Hälfte kippt die Stimmung durch die zunehmende Präsenz von Distortiongitarre und Schlagzeug und verleiht dem Stück eine so beeindruckende wie mitreißende Dramatik. Sind die Stufen zur Erlösung jedoch erst erklommen, finden COLLAPSE UNDER THE EMPIRE auch hierfür die richtigen Klänge: Sanft, erleichtert und versöhnlich beenden „What The Heart Craves For“ und „The Path“ den Ritt der Gefühle.

Mit „Sacrifice & Isolation“ führen COLLAPSE UNDER THE EMPIRE ihr ambitioniertes Projekt mehr als gelungen fort: War schon „Shoulders & Giants“ ein nahezu perfekter Kopfkino-Soundtrack, gilt dies für den zweiten Teil nochmals umso deutlicher. Ein Album zum Ausklinken oder Analysieren, zum Augen schließen oder aus dem Fenster blicken – allemal jedoch, um sich davon überwältigen zu lassen. Mal wieder.

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Wertung: 9 / 10

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