Aktuell sieht man sich ja mit einer kleine Flut von Veröffentlichungen konfrontiert, die ihrerseits Geschichten von dekadenlanger Stille und Resonanzlosigkeit erzählen. Ein wenig so ist es auch bei den Briten von DEEP MACHINE, die sich bereits 1979 gegründet haben und nun ihr Debüt gut 35 Jahre nach dieser Gründung auf den Markt werfen. Da man zwischendurch die eine oder andere Demo sowie 2011 und 2012 jeweils eine EP veröffentlicht hat, mag man mit dem Schritt hin zur ersten vollständigen Publikation so manchen Fan der frühen Stunde erfreuen und sicherlich erfüllt man sich mit „Rise Of The Machine“ auch einen privaten Wunsch. So far, so good – so what?
Auch wenn der diesjährige Auftritt beim Keep It True schon so eine Art Adelung (zynischer gestimmte Zungen würden von einer Existenzberechtigung sprechen) darstellen mag, wer „Rise Of The Machine“ unbelastet von der Biographie der dahinter stehenden Band anhört, dem wird die musikalische Belanglosigkeit dieser Scheibe unweigerlich vor Augen stehen. Der Heavy Metal der Briten, der in flotteren Parts (beispielsweise bei „Warhead“) eine deutliche NWoBHM-Schlagseite aufweist, zeichnet sich in erster Linie durch seine verbrauchte Aura aus. Die zwar einwandfrei eingespielten Riffs wirken nicht erst beim x-ten Durchlauf abgenutzt, sondern langweilen sofort; ähnlich desolat steht es um die Melodiearbeit der Truppe, die ihre ganze Einfallslosigkeit in den verblüffend wirkungslosen Refrains zeigt. Einen so stumpfen Refrain wie bei „Black Priestess“ muss man erst einmal auf Konserve bannen.
Mag sein, dass nicht jeder der neun Songs (von denen der eine oder andere sich bereits auf den schon erwähnten früheren Veröffentlichungen fand) eine völlige Katastrophe ist, mit „Hell Forest“ haben DEEP MACHINE beispielsweise eine ziemlich lässige, rockige Nummer aufgenommen und „Witchild“ besticht durch den etwas vertrackteren Rhythmus. Auch das eine oder andere Gitarrensolo lässt aufhören und die Produktion geht in Ordnung, aber was nützt es, Details aufzuzählen, wenn das große Ganze schlicht nicht stimmen will. „Rise Of The Machine“ – der Titel der CD dürfte Wunschdenken bleiben. Qualitativ hat das Debüt der Briten schlicht zu wenig zu bieten, um sich aus der Masse der Veröffentlichungen herauszuheben. Und – weniger agonal gedacht – es liefert auch keine guten Gründe, die Scheibe häufiger in die heimische Anlage zu legen. Beinharte Die-Hard-Fans mögen ihren Gefallen an diesem Debüt finden, dem Rest sei geraten, zu anderen Bands zu greifen, oder die nächste Veröffentlichung von DEEP MACHINE abzuwarten. Es kann sich im Zweifelsfall lediglich um 35 Jahre Wartezeit handeln …
Wertung: 5.5 / 10