Wenn jemand Black Metal mit Norwegen in Verbindung bringt, dürfte niemand aufschauen. Nennt hingegen jemand das Genre in Zusammenhang mit Spanien, erwarten einen gespannte wie fragende Blicke, denn so richtig mag man den temperamentvollen Frohnaturen der südlichen Hemisphäre nicht die für Black Metal nötige Garstigkeit zuschreiben. EMPTY aus Aragon stellen mit „Etica Profana Negativa“ den Gegenbeweis an.
Größtenteils im Mid-Tempo gehalten, ausgestattet mit entschleunigenden Momenten, mit einem dichten Riffing und versehen mit einigen melodischen Einschüben der Leadgitarre erzeugen EMPTY die Stimmung, für die ihr Name steht: Leere. Textlich unterlegt mit Geschichten, die depressiv, verzweifelt und einsam anmuten, ergibt „Etica Profana Negativa“ ein attraktives Paket für Freunde des Genre Depressive Black Metal. Anders als ihre Kollegen von Lifelover, den Shining um Kvarforth oder Skitliv gelingt es EMPTY jedoch nicht, sich aus der Masse an Veröffentlichungen positiv hervorzuheben. Während die Melodik von Lifelover, die Abwechslung von Shining oder die ambieten Einschübe von Skitliv deren Alben zu Hörerlebnisse verhelfen, ist der Reiz bei „Etica Profana Negativa“, welches nichts von den drei genannten Merkmalen vorzuweisen hat, nach bereits wenigen Durchläufen erloschen.
Mit ihrem vierten Album legen die Spanier von EMPTY ein unspannendes Werk vor, welches an den weniger guten Tagen während des Aprilwetters zwar den passenden Soundtrack für trübe Stunden liefert, darüber hinaus aber wenig Packendes bietet, weswegen der Hörer „Etica Profana Negativa“ öfter hören sollte.
Wertung: 4 / 10