Nachdem sie vor zwei Jahren bei Steamhammer unterschrieben und ihr „30th Anniversary: In the Power of Now”-Best-Of veröffentlicht hatten, lassen HOLY MOSES nun mit „Redefined Mayhem“ ihr nächstes Studioalbum auf die Fans los. Die mittlerweile zwölfte Platte der Herren um Sängerin Sabine Classen verspricht dabei seinem Namen sowie der Band selbst alle Ehre zu machen.
HOLY MOSES halten sich auf „Redefined Mayhem“ nicht mit langatmigen Intros auf, sondern geben dem Affen gleich richtig Zucker. Der Opener „Hellbound“ prescht mit einem ungestümen und flotten Thrash-Riff aus den Boxen, Frau Classen bewegt sich stimmlich zwischen tieferem Gebrüll, welches an Death-Metal-Growls erinnert und Thrash-typischem Kreisch-Gesang, im Refrain bekommt man grooviges Tapping geboten – eine ganz starke Nummer und ein wunderbarer Auftakt zu dieser Platte.
Schon nach dem ersten Track ist klar, dass HOLY MOSES auch auf ihrer neuen Platte ihrer altbewährten Formel treu bleiben: Schnelle Riffs treffen auf satte Grooves und Sabine brüllt sich die Seele aus dem Leib. Allerdings dürfen Bassist Thomas und Gitarrist Peter immer wieder Backing Vocals beisteuern (beispielsweise auf „Triggered“), was der Aggression von „Redefined Mayhem“ noch einen zusätzlichen Schub gibt.
„Undead Dogs“ und „Into The Dark“ sind unbestreitbar die beiden besten Songs von „Redefined Mayhem“. Hier zeigen HOLY MOSES eine ansprechende Mischung aus technischen Fähigkeiten, wilder Headbanger-Manie und rauer Brutalität, der allerdings eine gewisse Melodik nicht abgeht. Zudem haben die beiden Stücke ein leicht progressives Feeling an sich, was dem sonst sehr old schooligen Thrash der Band eine interessante Note gibt. Da werden Erinnerungen an Coroner wach, welche ja nun wahrlich keine schlechte Vergleichsgröße sind.
„Redefined Mayhem“ wird alle Fans von HOLY MOSES vollauf zufriedenstellen. Die Band bietet die gewohnten Trademarks, ohne sich selbst zu kopieren. Vielmehr ist es gelungen, dem Altbekannten einen frischen Anstrich zu verpassen und leichte Innovationen in den eigenen Sound einfließen zu lassen, ohne sich zu weit vom Ursprung zu entfernen. Die alten Hasen des Genres haben es immer noch drauf und zeigen jungen Bands wie Vektor, wie teutonischer Thrash klingt.
Wertung: 7 / 10