Obwohl die Band schon seit knapp einer Dekade existiert, veröffentlichten ANCIENT ASCENDANT erst 2011 ihr Debüt. Dieses jedoch brachte ihnen (zumindest in der englischen Presse) den Ruf als große Death-Metal-Hoffnung ein. Nun steht mit „Echoes And Cinder“ das zweite Album der Briten ins Haus und die Fanschar ist gespannt, ob die Truppe dem ihr vorauseilenden Ruf gerecht werden kann.
Was einem an ANCIENT ASCENDANT zuerst auffällt, ist die unheimliche Schwärze, mit der die Truppe ihren Death Metal würzt. Am prägnantesten ist dies im Gesangsbereich, denn Sänger Alex erinnert mehr als nur dezent an Enslaved („Crones To The Flame“) oder Satyricon („Patterns Of Bane“).
Das ist allerdings in keinem Falle von Nachteil, sondern verleiht der Musik eher zusätzliche Tiefe. Diese wird durch die Melodien, die sich immer wieder im Hintergrund einschleichen und die kalten Riffs sanft umschmeicheln, noch zusätzlich verstärkt.
Aber keine Angst, denn damit sind die Beziehungen zum Melodic Death Metal auch schon ausgeschöpft, von großen Melodieläufen oder gar Klargesang sieht man auf „Echoes And Cinder“ ab, Interludes mit akustischen Gitarren sind da schon das höchste der Gefühle.
Auch in puncto Sound gibt es diverse Parallelen zum Black Metal, sei es die kalte Produktion der Gitarren, das oft dominante Schlagzeug oder enorme Dichte der Produktion. So mancher wird sich nun fragen, was da an Death Metal eigentlich noch übrig ist. Hier sei einfach auf den Opener „Crones To The Flame“ verweisen, der nicht nur eine klare Death-Metal-Songstruktur aufweist, sondern auch mit amtlichen Riffs punkten kann.
Die Intensität von „Echoes And Cinder“ nimmt dabei mit Fortschreiten der Spielzeit kontinuierlich zu, wobei es ANCIENT ASCENDANT gelingt, diese Intensitätssteigerung von einem reinen Anziehen der Geschwindigkeit abzukoppeln und durch Stimmung und drückende Grooves zum Erfolg zu kommen.
In diesen Kontext passt auch, dass mit „Embers“ an zentraler Stelle des Albums ein ruhiges Instrumentalinterlude steht, welches eher an Ancient VVisdom denn an Death- oder Black Metal erinnert, aber gerade dadurch die Dichte der Platte aufbricht und somit dem Hörer Luft verschafft, damit er sich auf die zweite Hälfte einlassen kann.
Selbige beginnt mit „To Break The Binds“, welches mit seiner treibenden Melodie mächtig druckvoll aus den Boxen dröhnt und in seiner Verquickung von Eingängigkeit und harschem Black Metal eine echte Perle ist, die auch Enslaved nicht schlecht anstehen würde – definitiv eines der Highlights des Albums. Dazu gesellen sich in Form von „Troll Of Mourning“ noch mächtige Gitarrenwände von denen sich schwindelerregende Soli hinabstürzten, womit ANCIENT ASCENDANT wirklich alles auf „Echoes And Cinder“ gepackt haben, was irgend geht.
Und doch wirkt die Platte nicht zusammengestückelt, sondern wie aus einem Guss, in sich stimmig und als Gesamtwerk konzipiert. ANCIENT ASCENDANT gelingt auf ihrem zweiten Album das Kunststück starke Songs zu schreiben, die einzeln, aber auch im Kontext des Albums funktionieren. Fans von neueren Enslaved, Satyricon, oder auch (älteren) Opeth sollten hier unbedingt mal reinhören – „Echoes And Cinder“ könnte durchaus der Beginn von etwas Großem sein.
Wertung: 8.5 / 10