Stoner Rock scheint derzeit groß im Kommen zu sein, wenn man sich die stetig steigende Zahl der Releases in diesem Genre ansieht. So ist es wenig verwundertlich, dass es auch immer mehr Deutsche Newcomer-Bands gibt, die sich diesem Genre verschrieben haben. MOTOR MAMMOTH aus Darmstadt sind eine davon.
Auf ihrem Debüt „MMXIII“ präsentieren sich die vier Jungs auch gleich überraschend professionell: Zwar gewinnt der Sound vielleicht keine Medallie in der Disziplin Brillianz, das wäre für ein Stoner-Album aber auch der wohl völlig falsche Ansatz. Statt dessen drückt „MMXIII“ etwas behäbig, aber sehr natürlich und gefällig aus den Boxen. Gleiches gilt für die Songs der Darmstädter: Tonnenschwere Riffs treffen auf Stoner-Rock-typische, lässige Gitarren-Leads und ebenso genretypische langgezogene Vocals mit viel Southern-Rock-Flair. Doch genau hier liegt irgendwo auch das Problem an „MMXII“: So mühelos, wie es sich in die Reihe anderer Releases aus dem Genre einfügt, so schnell geht es in der Masse auch unter. Denn bei allem Talent, das MOTOR MAMMOTH definitiv haben – außer dem etwas skurrilen Bandnamen hat das Quartett wenig Außergewöhnliches zu bieten. Außer vielleicht den Acapella-Outro-Track „Don’t Wrestle The Mammoth“, auf sich MOTOR MAMMOTH allerdings auch guten Gewissens hätten sparen können.
An „MMXII“ kann man den Genrebegriff „Stoner Rock“ ebenso gut definieren, wie man umgekehrt „MMXII“ durch diese zwei Wörter beschreiben kann. Das kann man gleichermaßen als Kritik oder Kompliment auffassen: MOTOR MAMMOTH ist schon mit dem Debüt ein waschechtes Stoner-Album gelungen, das jeder Fan des Genres bedenkenlos einlegen kann – so lange er sich davon, und das ist die Einschränkung, keine musikalische Offenbarung erwartet. Da man das von einem Debüt aber auch nicht unbedingt erwarten kann, lautet das Fazit: Gelungener Einstand, nächstes Mal dann bitte mit etwas mehr Charakter und Eigenständigkeit.
Wertung: 6.5 / 10