Sich Urlaubsgeschichten anzuhören könnte unterhaltsam sein – selbst wenn es sich um einen recht unspektakulären Bericht über den zwölf Kilometer langen, feinkörnigen Sandstrand von Knokke-Heist handelt. Würde der Erzähler nicht jede seiner Reisen exakt auf diese Art und Weise bestreitet, sodass man sich so regelmäßig und generell viel zu oft in die missliche Lage gebracht sieht, die immer gleichen ollen Kamellen spannend finden zu müssen.
Zwar handeln die Alben von ENTHRONED nicht von den weitläufigen Dünenlandschaften an Belgiens Nordseeküste, ansonsten weist das Szenario durchaus Parallelen auf: Sich eine ENTHRONED-CD anzuhören könnte unterhaltsam sein – selbst wenn es sich um ein recht unspektakuläres Black-Metal-Album mit langen, monotonen Blastbeat-, Schrei- und Shredding-Orgien handelt. Würde die Band nicht jedes ihrer Alben exakt auf diese Art und Weise bestreiten, sodass man sich regelmäßig und generell viel zu oft in die missliche Lage gebracht sieht, die immer gleichen ollen Kamellen spannend finden zu müssen.
Genau das ist aber bei den Belgiern der Fall: Seit dem Jahr 1995 veröffentlichen ENTHRONED nun im Schnitt alle zwei Jahre einen neuen Langspieler – was eine quantitativ beachtliche Diskographie von, das neueste Werk „Sovereigns“ eingerechnet, stattlichen zehn Alben hervorgebracht hat. Qualitativ jedoch sieht es hingegen deutlich magerer aus: Zum Klassiker hat es bei keinem der Alben gereicht, und ob jeder hartgesottene Black Metaller wirklich ein ENTHRONED-Album besitzen muss, um überhaupt als solcher durchzugehen, ist ebenso fraglich – schließlich ist die Band nicht nur musikalisch, sondern auch hinsichtlich ihres Images blass und austauschbar. Genau hier liegt aber das Problem von ENTHRONED – denn wenn man überhaupt irgendjemanden für das Schaffen der stets mit anderen Musikern besetzten Formation begeistern kann, dann wirklich hartgesottene Black Metaller.
Da anzunehmen ist, dass die meisten, die sich hier angesprochen fühlen, ihr Glück bereits bei den Vorgänger-Alben „Obsidium“ (2012) oder „Pentagrammaton“ (2010) versucht haben, gibt es über „Sovereigns“ tatsächlich wenig bis nichts Neues zu berichten: Qualitativ liegt „Sovereigns“ auf dem gleichen, unspektakulären Level. Wenn es trotzdem unbedigt eine ENTHRONED-CD sein soll, sei aber noch am ehesten zu „Xes Haereticum“ aus dem Jahre 2004 geraten – mit Gründungsmitglied Lord Sabathan an Bass und Mikrophon hatte die Band damals wenigstens noch so etwas wie Charakter.
Wertung: 5 / 10
Keinen Klassiker? „Prophecies of Pagan Fire“ ist eines der besten BM Alben der 90ziger!
Oder am Besten: „Tetra Karcist“, das besticht wenigstens durch seine okkulte und, nennen wir es ruhig, orientalische Atmosphäre.
Auf jeden Fall auch eines der hörenswerten Alben aus der Band-Disko… leider eines der wenigen.