THE COMMITTEE sehen sich als 2007, eigentlich als Ein-Mann-Projekt, gegründete Truppe von vier Musikern internationaler Herkunft mit Hauptsitz in Belgien. Was durchaus schon recht interessant ist, da keiner der Musiker aus Belgien stammt, sondern die jeweiligen Herkunftsstaaten mit Russland, Ungarn, Frankreich und den Niederlanden angegeben werden. Erstmals auf sich aufmerksam machte die Band mit der EP „Holodomor“, welche nun durch das Full-Length-Debüt „Power Through Unity“ beerbt wird.
Ähnlich wie auf der EP, deren Cover von einer Büste Josef Stalins verziert war, befasst sich auch das neue Werk hauptsächlich mit der russischen Geschichte. Die Band selbst sieht sich jedoch als unpolitisch und möchte die Geschichte „aus Sicht der Toten“ erzählen und nicht „aus Sicht der Sieger“. Bei dieser Thematik verwundert es dementsprechend nicht, dass THE COMMITTEE zum Beispiel das russische Volkslied „Katjuscha“ in „Katherine’s Chant“ integriert haben oder sich der Nationalhymnen Russlands und Deutschlands bedienen, wie im Titelstück „Power Through Unity“ geschehen.
Dabei beschränkt sich das Quintett auf die klassische Instrumentierung Gitarre, Bass und Schlagzeug, sodass die Frage aufgeworfen wird, wo genau Keyboarder Urok auf dem Album seine Finger im Spiel hatte. Laut Aussage der Band, hat er jedenfalls am Album mitgewirkt und wurde daher mittlerweile zum fünften dauerhaften Bandmitglied gemacht. Ehrlich gesagt ist das Fehlen von Keyboards aber kein Verlust für den Sound dieses Projekts, denn die Gitarrenarbeit auf „Power Through Unity“ kann sich wirklich sehen lassen. Die Melodieführung ist gut gelungen und somit baut sich durchaus immer wieder eine düstere Atmosphäre auf, jedoch schafft es die Musik nicht, den Hörer auch dauerhaft in seinen Bann zu ziehen oder anders formuliert es fehlt ein kleines Quäntchen von diesem gewissen Etwas. Zwei weitere Faktoren, die der Atmosphäre zuträglich sind, sind zum einen die für schwarzmetallische Verhältnisse tief gestimmten Gitarren, deren Riffs abgerundet und nicht zu scharfkantig klingen und die vereinzelt spürbaren Wurzeln der Band im Doom Metal.
Passend zu dieser Grundausrichtung gestaltet sich der tief krächzende Gesang von Igor Mortis, leider ebenfalls ohne wirklich markante Spuren zu hinterlassen. Ein wenig Abwechslung in diesem Bereich hätte dem Sound von THE COMMITTEE gut zu Gesicht gestanden. Das Schlagzeugspiel gestaltet sich angenehm fließend und mit einem gewissen Maß an Abwechslung, sodass alle Stücke stets im Fluss bleiben und aufgebaute Melodien über lange Zeiträume aufrechterhalten werden. Echte Breaks gibt es nur dann, wenn das Tempo einmal variiert wird. Dies ist innerhalb der einzelnen Songs jedoch relativ selten der Fall. Der Bass ist, überraschenderweise, angenehm auffällig und präsent und wird nicht wie so häufig zum reinen Begleitinstrument degradiert.
Unterstützt wird dies sicherlich durch die, sich als zweischneidiges Schwert darstellende, Produktion. Auf der einen Seite ist sie der Atmosphäre auf „Power Through Unity“ sehr zuträglich und lässt dabei allen Musikern den benötigten Freiraum, auf der anderen Seite wirkt sie zeitweise ein wenig zu dumpf.
Somit bleibt abschließend festzuhalten, dass THE COMMITTEE mit „Power Through Unity“ ein gutes Debüt abgeliefert haben. Das geschichtliche Konzept der einzelnen Lieder stellt sich als interessant dar und auch die musikalische Umsetzung weiß grundlegend zu gefallen. Leider ist die Homogenität des Albums so hoch, dass auf Dauer die Spannung abfällt. Sollte dieses internationale Projekt jedoch noch ein wenig an den richtigen Rädern drehen, dann darf man auf weitere Werke gespannt sein und vor allem darauf, wie sehr die Keyboards in Zukunft Einfluss auf den Klang nehmen werden.
Wertung: 7 / 10