Review Lyfthrasyr – The Engineered Flesh

Die symphonische Black-Metal-Kombo LYFTHRASYR konnte besonders mit ihrem zweiten Album „The Recent Foresight“ (2007) auf ihre Qualitäten aufmerksam machen: Dynamisches Tempo, Genre-typische Verwendung von Keyboard und Samples, messerscharfes Spiel an der Snare und an den Saiten. Diese Kombination erstaunte nach den ersten Songs noch, da die technische Ebene der Karlsruher unbestreitbar hoch und gleichzeitig melodisch genug für das Ohr ist, der gesamte Durchlauf der Platte schmälerte diesen Eindruck aber schnell, denn die Songs heben sich nur geringfügig voneinander ab. Inwiefern dieses Resümee auch auf das dritte Full-Length „The Engineered Flesh“ zutrifft, mit dem sich das Trio nach fünf Jahren zurückmeldete, wird sich nach knapp 40 Minuten zeigen.

LYFTHRASYR bleiben nicht nur der Form ihrer vorherigen Veröffentlichungen treu, acht Tracks mit durchschnittlich mehr als fünf Minuten Dauer, sondern auch ihren musikalischen Trademarks: Facettenreiches Drumming dank des ehemaligen Schlagzeugers von Debauchery und Belphegor, markantes Riffing, variierende elektronische Klänge, prägnante Wiederholungen in den Lyrics („We Must Confess – No! We Must Repress – No!“, „The New Era Of Immortality“, „Get A Life – I Can’t, Get A Life – I want“, „Life Overdose“), angezogenes Tempo. Im direkten Vergleich zum Vorgänger „The Recent Foresight“ änderte sich auf „The Engineered Flesh“ unterm Strich lediglich die Besetzung, das Artwork sowie die Songtexte. Ansonsten ist bei LYFTHRASYR noch immer die getriggerte Doublebass der markanteste Klang in den Songs, hingegen die Gitarre regelmäßig mit dem Keyboard um die dominantere Rolle buhlt, sodass beide Instrumente eher Songs-begleitend wirken anstatt sie eine klare Melodik vorgeben. Der Einschub von Klavierklängen tritt ebenso häufig auf wie das kurz andauernde Duett von Blastbeats und Riffing. Was für einen Titel abwechslungsreich und interessant wirkt, hinterlässt auf der gesamten Länge der Platte eher einen eintönigen, da in den Liedern zuvor schon gehörten Eindruck.

Schwierig, das Gehörte auf Grund seiner technischen Darbietung gut zu finden oder wegen seiner instrumentalen Stagnation auf hohem Niveau zu kritisieren. De facto liefert das dritte Album nichts Neues, was auf den Vorgängern nicht schon zu hören war, das aber noch immer  eindrucksvoller als bei manchen altgedienten Genre-Kollegen. Der Kompromiss: Auf Veränderungen hoffende Fans von LYFTHRASYR sollten mit minimalen Anforderungen an „The Engineered Flesh“ herangehen, Neuhörer dürfen sich auf gute Unterhaltung freuen.

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Wertung: 7 / 10

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