Seit 1989 walzt sich ein Trio aus Tampa, Florida, mit antichristlichen wie satanischen Texten durch die Szene, leicht zu verwechseln mit ihren australischen, polnischen und slowakischen Namensvettern sind die US-amerikanischen ACHERON mit ihrem Black- und Death-Metal-Gemisch jedoch nicht. Dass der Fluss Acheron als Sprachbild aus der griechischen Mythologie als Namensgeber für andere Bands ebenso attraktiv wirkte wie für die Herren Crowley (Vincent, nicht Aleister), Severn und Taylor ist nicht verwunderlich, immerhin lässt einer der fünf Flüsse der Unterwelt die Fantasie schweifen.
Im Gegensatz zu ihren Gothic, Thrash und Power-Metal-Kollegen bedienen sich ACHERON auf ihrem achten Album „Kult des Hasses“ jedoch an dem Totenfluss am nächsten liegenden Genre, dem Death Metal. Und diesen spielen die Herren in feinster Old-School-Manier getreu den Heroen des Genre, namentlich Bolt Thrower, Dismember und Morgoth. Damit sind ACHERON natürlich weit entfernt von spielerisch raffinierten Einschüben wie bei Decapitated, was sie dadurch nicht so sperrig wie Obscura erscheinen lässt, „Kult des Hasses“ aber auch nicht zu melodisch werden lässt, siehe Dark Tranquility. Kurzum: Dieser Old-School-Death-Metal klingt auch im 21. Jahrhundert noch so walzend, tiefer gestimmt und druckvoll wie er Mitte 1980 aus der Taufe gehoben wurde. Das Trio aus Tampa wertet dieses Grundgerüst durch prägnante Soli von Taylor auf und überzeugt durch harmonische Übergänge in den Songs sowie durch passende Outros, welche oftmals im starken Kontrast zu den geknüppelten ersten Minuten der Tracks stehen.
Wer im Old-School-Bereich nach Abwechslung sucht, wird sie auf „Kult des Hasses“ keineswegs vermissen. ACHERON liefern auf knapp 56 Minuten den Beweis dafür, dass Musik nach alter Schule nicht automatisch die am wenigsten innovativste sein muss und sind somit sowohl für eingefleischte Verfechter als auch für Death-Metaller im weitesten Sinne mindestens einen Durchlauf wert!
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Wertung: 7 / 10