Achtung, Verwechslungsgefahr: Das hier ist kein neues Album von Blaze Bayley, dem ehemaligen Sänger von Iron Maiden. BLAZE sind eine japanische Band aus Osaka, die nach ihrem selbstbetitelten Debütalbum nun ihre zweite Veröffentlichung über das deutsche Label High Roller ankündigen: „The Rock Dinosaur (EP)“. Die Musiker von BLAZE haben ihre ersten Erfahrungen aber schon vor langer Zeit gesammelt – und ihren Stil seitdem kaum verändert.
Denn was BLAZE hier präsentieren ist schlicht verdammt gut gemachter 80er Metal / Hard Rock der britischen Schule. Dass die Band aus Japanern besteht, hätte man vom bloßen Höreindruck keine Sekunde gedacht, selbst Sänger Shiota singt ein so vermatschtes Englisch, dass man es nicht einwandfrei zuordnen könnte – egal, sein Stil passt hervorragend zu der Band. Wichtiger als die Herkunft ist in einer internationalen Szene wie dem Heavy Metal ohnehin die Musik, und die enttäuscht über die sechs Tracks der EP nicht eine Minute.
Besondere Innovationen darf man freilich von einer EP mit dem Titel „The Rock Dinosaur“ nicht erwarten. Im Vordergrund steht dabei stets die Gitarrenarbeit, die, wie in dieser Musikrichtung üblich, von einer eher dezent agierenden Rhythmusfraktion eingerahmt wird. Darüber singt Shiota rohe Gesangslinien mit dem einen oder anderen Schrei. Verpackt wurde das Ganze schließlich in eine erdige Produktion, die zwar manche Klarheit missen lässt, dafür aber ein authentisches Gefühl vermittelt.
Die einzelnen Songs sind alle in sich schlüssig und entfalten häufig ein gehöriges Mitwipp- und Ohrwurmpotenzial. Besonders hervorzuheben ist vielleicht „Shed Light On Dark“, das mit seinem harten Riffing am Anfang gleich durchstartet, um in einen großartigen Refrain zu münden. Aber auch der Rausschmeißer „Lady Of Starlight“ ist mit seinem markanten Kehrvers ein echter Hinhörer. Jeder Old-School-Fan sollte BLAZE mit „The Rock Dinosaur“ eine Chance geben. Es kann eigentlich nur gefallen.
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