„The Devil Went Down To The Holy Land“ ist wohl einer der am meisten passenden Titel für ein Album, wenn man wie BETZEFER aus Israel stammt. Dabei gilt die Groove-Metal-Kapelle neben anderen Formationen wie Melechesh, Orphaned Land und Sonne Adam beiläufig wohl als bekannterer Vertreter der dortigen Szene und mit dem 2005er Debüt „Down Low“ hat man auch in der restlichen Welt erste Spuren hinterlassen.
Das vorliegende dritte Werk des Quartetts soll nun endgültig dafür Sorge tragen, dass sich BETZEFER nach fast 15 Jahren Bandgeschichte als fester Bestandteil in der modernen Metalwelt etablieren, denn immerhin ist man, nach eigenen Angaben, erwachsen geworden. Genau hier liegt aber auch das Problem, welches die vier Israelis haben. Sie sind erwachsen geworden und der letzte Biss fehlt. Wo „Down Low“ noch frisch und wuchtig um die Ecke kam, wirkt „The Devil Went Down To The Holy Land“ zurückhaltender und gar ein wenig gebremst. Der letzte Schlag ins Gesicht fehlt einfach.
Dabei ist das Grundkonzept noch immer das gleiche wie vor 15 Jahren, nämlich groovige Stoner- und Rock-’n’-Roll-Riffs gepaart mit – nur noch – ein wenig Metalcore und ordentlich markigem Gesang. Leistungstechnisch bewegt man sich damit auch im soliden bis guten Sektor, jedoch fehlen Ausbrüche nach oben, die einem ein „Wow“ entlocken könnten, gänzlich. Einige Riffs vermitteln gar einen lustlosen Eindruck, da sie nicht vollständig ausgereift wirken und zu keinem deutlich erkennbaren Ziel führen. Vielmehr werden einige Songs allein durch die – wie zu erwarten – sehr starken Vocals von Avital Tamir und das beherzte Schlagzeugspiel von Roey Berman gerettet. Um hier jetzt aber keinen falschen Eindruck zu erwecken, sei erwähnt, dass „The Devil Went Down To The Holy Land“ im Ganzen durchaus ausgereift ist, aber eben einfach zu brav bleibt. Der mehr auf Rock ’n’ Roll und Stoner Metal geschobene Fokus lässt einfach nur die frischen Core-Anleihen weiter in den Hintergrund treten und genau das war es ja, was BETZEFER eigentlich ausgemacht hat.
Die Saitenfraktion der Band ist vermutlich trotzdem erfreut über den Wandel, denn immerhin können sie sich in einem anderen Licht präsentieren und so wird auch mal das eine oder andere nette Solo ans Tageslicht befördert. Unter dem Strich ist aber auch das nicht genug für den so sehr gewünschten Aha-Effekt und am Ende der 45 Minuten Spielzeit bleibt kein Song im Gedächtnis hängen. BETZEFER haben auf „The Devil Went Down To The Holy Land“ einfach zu homogen gearbeitet.
Das abschließende Fazit lautet daher: BETZEFER müssen sich bis zum nächsten Album entscheiden, welchen Weg sie verfolgen wollen. Will man sich wieder etwas mehr am „jugendlichen Charme“ des Debüts orientieren oder will man versuchen einen Schritt weiter in den Bereich Stoner Metal zu wagen?
Wertung: 6.5 / 10