Benannt nach der Bauart eines V8-Motors walzen sich die Ruhrpottler von CROSSPLANE wie ein ebensolcher seit 2010 durch die Republik, im Gepäck das Debüt „Class Of Hellhound High“. Und eines muss man dieser jungen Band schon lassen: Bereits auf dem Debüt namenhafte Musiker wie Marc Grewe (Morgoth) und Shagrath (Dimmu Borgir/ Chrome Division) um sich zu scharen, lässt aufhorchen. Und vermuten, dass in der Platte soviel Potenzial steckt, dass sich die beiden Musiker nicht grämen müssen, auf ihr vertreten zu sein.
Und tatsächlich, das, was CROSSPLANE auf der Bühne versprechen, gelingt ihnen auch auf dem Album: „Wir sind Crossplane und wir spielen Rock’n’Roll!“. Auf ihrem Debüt findet sich kein Aussetzer, der diesem Versprechen nicht nachkommt, denn musikalisch liefert das Quartett das, was das Herz eines Rock’n’Roll-Anhängers höher schlagen lässt: Straighte Songs mit griffigen Gitarren-Sound und kratzigen Stimmbändern. Das Konzept der Ruhrpottler ist stets simpel gehalten, aber mitreißend. Der Refrain von „Cant´t Bring Me Down“ ist ebenso catchy wie der Rest der ohnehin schon schwer aus den Gehörgängen zu bekommenden Songs, nur die schwermütigeren „The King Of All Rock’n’Roll Demons“ und „Medusa“ bieten eine kleine Verschnaufpause von der durchgehenden Dröhnung.
Diese unglaubliche stimmliche Ähnlichkeit zu Lemmy prädestiniert CROSSPLANE beinah schon ein gesichtsloser Abklatsch der Rock’n’Roll-Überväter von Motörhead zu sein. Die Sache könnte einfacher nicht sein: Eine Rock’n’Roll-Band mit einem Sänger, dessen ungestüme Rauheit und vitale Lemmy-Klangfarbe prägnante Drei-Minuten-Lieder begleitet. Aber so leicht machen es CROSSPLANE dem geneigten Zuhörer doch nicht, denn vom einfallslosen Kopieren ist die Kombo weit entfernt. Mit „Class Of Hellhound High“ legt das Quartett ihr erstes Full-Length vor, welches vor Geradlinigkeit nur so strotzt und auf experimentelle Spielereien verzichtet. Für Fans genau dieser Spielart müsste CROSSPLANE die Entdeckung des ausklingenden Jahres werden!
Wertung: 7 / 10