DEMONICAL zählen zweifelsohne zu einer der konstantesten Death-Metal-Bands. Nachdem kürzlich das vierte Album „Darkness Unbound“ erschien und zu überzeugen wusste nahmen wir uns Sänger Sverker Widgren zur Brust, um ihm mal ein paar Fragen zu stellen.
Hallo und zunächst vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, mit uns zu sprechen. Wie geht’s dir?
Vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, mit uns zu reden! Mir geht’s gut, ich sitze im Tourbus auf meinem weg von Brasov nach Banska Bystrica, wo wir heute Abend eine – hoffentlich gute – Show spielen werden. Wir sind gerade auf Tour durch Europa, um unsere neueste Veröffentlichung zu supporten. „Darkness Unbound“ ist das vierte Album von DEMONICAL und wurde am 20. September über Cyclone Empire in Europa veröffentlicht. In den USA wird es im November über Metal Blade erschienen.
Ich möchte euch zu euerm neuen Album gratulieren. „Darkness Unbound“ ist ein sehr starkes Stück Metal geworden. Wie steht ihr zu dem Album?
„Darkness Unbound“ ist meiner Meinung nach das dunkelste und aggressivste Album, das wir mit DEMONICAL bisher veröffentlicht haben. Ich habe ein gutes Gefühl und denke, dass es unser bisher bestes Album ist.
Wie waren die Reaktionen von den Fans und Medien?
Um ehrlich zu sein bin ich überrascht, wie gute Reviews das Album bekommen hat. Ich hatte erwartet, dass es etwas „zu hart“ für die Medien sei, aber sie haben das Album angenommen und die Reaktionen, die ich gelesen habe, waren extrem positiv.
Was bedeuten euch positive oder negative Kritiken? Wie wichtig sind euch Reviews – lest ihr sie?
Ja, ein paar Reviews lese ich, aber nicht viele. Für mich ist es nicht so interessant, ob ein Review positiv ist oder nicht, sondern zu lesen worüber die Leute schreiben, z.B. ob sie Details wahrnehmen und sowas. Im Allgemeinen würde ich sagen, dass DEMONICAL immer deutlich stärkere Unterstützung von den Fans als von den Medien hatten.
Kannst du die Bedeutung hinter dem Titel „Darkness Unbound“ erklären? Habt ihr auch dem neuen Album ein bestimmtes Konzept verfolgt?
Das Konzept war, dass wir in dunklere und aggressivere Gefilde vordringen wollten – im Vergleich zu „Death Infernal“. Also wollte ich, dass die Texte in die gleiche Richtung gehen. Einige Lieder hat Jim Singleton mitgeschrieben, wodurch sie einen leicht anderen Ansatz erhielten. Ich kann nicht behaupten, dass es ein bestimmtes Konzept gab, dem wir gefolgt sind, aber definitiv eine bestimmte Richtung.
Gibt es auf dem Album etwas, mit dem du nicht zu 100% zufrieden bist?
Ich habe alle vier DEMONICAL-Alben, also auch „Darkness Unbound“, sowie die erste Demo im Necromorbus Studio produziert. Jedes Album war eine Verbesserung, da wir dem, was wir machen wollen, näher gekommen sind, also kann ich diesbezüglich nicht unzufrieden sein. Selbst zu produzieren bedeutet, dass ich die Dinge so machen kann, wie ich will und weniger dem Zufall überlassen muss. In puncto Produktion ist der einzige Unterschied, dass ich „Darkness Unbound“ in den Wing Studios gemixt und gemastert habe, meinem neuen Studio, welches ich gerade aufbaue. Wing Studios wird das neue DEMONICAL-Hauptquartier, wenn ich nicht gerade andere Bands aufnehme, genauso wie es das Necromorbus Studio viele Jahre war. Wing Studios wird eine größere Version des alten Studios mit neuer Ausrüstung und auch einer neuen Backline. Das Mix- und Mastering-Studio ist schon offen, aber für die Aufnahmen nutze ich noch das alte Studio, bis die neue Anlage fertig ist. Schaut euch die Fortschritte einfach auf wingstudios.se oder auf Facebook an.
Wo siehst du Unterschiede zwischen „Darkness Unbound“ und seinem vorgänger „Death Infernal“?
Ich denke „Darkness Unbound“ ist dunkler und ein kompromissloseres Album. Die Produktion ist auf ihre Weise auch härter. Zudem hat unser Gitarrist Daniel Gustavsson einen individuellen Ansatz zum Gitarre spielen und hat unserem Sound einiges hinzugefügt. Daniel spielt alle Gitarren auf „Darkness Unbound“. Tatsächlich ist er schon seit fast zwei Jahren in der Band, er stieg ein als wir zu „Death Infernal“ tourten, aber das ist das erste Album, auf dem er spielt. Abgesehen davon fühlt sich „Darkness Unbound“ wie eine natürliche Fortsetzung dessen an, was wir mit „Death Infernal“ angefangen haben. Das Fundament bleibt intakt.
Kannst du uns etwas zu den Texten auf „Darkness Unbound“ verraten?
Wie schon gesagt: Wir wollten in eine dunklere und aggressivere musikalische Richtung, verglichen mit „Death Infernal“. Das gilt auch für die Texte. Es gibt keine Emo-Texte, um es mal so auszudrücken. Ich bin nicht emotional. Die Texte sind mehr von einer praktischen Natur.
Daniel Valencia hat das Cover designt – wie seid ihr mit ihm in Kontakt gekommen? Was hat euch überzeugt, ihr das Artwork machen zu lassen?
Unsere vorherigen Alben wurden alle von einem Freund aus Bukarest namens Costin designt. Der Gurnd, aus dem wir auf „Darkness Unbound“ mit Daniel gearbeitet haben, war einfach, weil wir mal etwas Anderes machen wollten. Wir wollten versuchen diesmal mit jemand anderem zu arbeiten, um eine andre Art Workflow und Ergebnis zu bekommen. Daniel sollte eigentlich das ganze Booklet machen, aber unglücklicherweise war er in einen Autounfall verwickelt und konnte nicht liefen. Also haben wir das anderweitig geklärt. Ich bin damit zufrieden, wie es letztendlich geworden ist. Das heißt aber nicht, dass wir mit Costins Arbeit auf den vorherigen Album unzufrieden gewesen wären. Wenn wir das Ergebnis von etwas nicht mögen würden, würden wir es niemals benutzen.
Reflektiert das Artwork die Texte?
Ich denke es passt zum Album als Ganzes.
Ihr werden ausgiebig touren, um das Album zu unterstützen. Man kann wohl davon ausgehen, dass DEMONICAL gern auf Tour sind?
DEMONICAL haben schon immer viel getourt, seit wir die Band gegründet haben. Jedes Album wurde von mindestens drei oder vier Touren gefolgt, in ganz Europa und auch in den USA, sowie Festivals in jedem Jahr. Ich mag die Idee aus meine alltäglichen Leben im Studio auszubrechen und stattdessen rumzureisen und Shows zu spielen.
Gibt es schon Pläne für die Zukunft von DEMONICAL? Ein neues Album? Eine weitere Tour?
Erst einmal werden wir die Tour beenden, auf der wir gerade sind. Wir haben bisher 15 Gigs gespielt und haben noch fünf Shows übrig. Wir haben bisher in Deutschland, Holland, Belgien, Italien, Frankreich, Ungarn und Rumänien gespielt und nun geht es nach Polen, Tschechien und die Slowakei und noch ein paar weitere Shows in Deutschland. Danach werden wir sehen, was passiert. „Darkness Unbound“ wurde vor weniger als vier Wochen veröffentlicht und die Reaktionen waren bisher sehr gut, also ist das Ziel 2014 weiter zu touren. Außerdem wollen wir ein paar Videos und so Zeug machen. Wir werden sehen, wohin „Darkness Unbound“ uns führt.
Alles klar – dann viel Glück für die Zukunft! Falls du noch etwas hinzufügen möchtest, gehören die letzten Worte dir!
Vielen Dank nochmal für das Interview. Wer Old School Death Metal mag, sollte „Darkness Unbound“ mal anchecken und ein Auge auf unsere Website haben – da gibt es Updates und Infos zu den Touren. Wer an meiner persönlichen Arbeit im Studio und bei der Produktion interessiert ist kann die Fortschritte auf www.wingstudios.se verfolgen.