Ein-Mann-Projekte mit programmiertem Drumming findet man zumeist in der Ecke des Ultra-Trve-Grimm-Black Metal. Da diese zumeist qualitativ oft mangelhaft und auch eher wenig innovativ oder inspirierend sind und die (Eigen-)Produktion meist sehr Lo-Fi, verheißt der erste Blick auf den Promozettel von HAIDUKs Album „Spellbook“ also erst einmal nichts Gutes.
Ein Mann und ein Drummcomputer, jedoch Death statt Black Metal. Weiterer bedeutsamer Unterschied: Der Sound der Scheibe ist richtig gut! Druckvoll und klar, an manchen Stellen fast schon etwas zu poliert, bricht mit „Lich“ der erste Track aus den Boxen. Dieser geht dann auch ab wie die Feuerwehr. Uptempo, flottes Riffing und dazu ein bisschen Schreigesang – alles im grünen Bereich.
Aus diesem bewegt man sich auch im Folgenden nicht heraus. „Stormcall“, „Forcefield“, „Hex“ und noch einen Tick mehr das abschließende „Vortext“ kommen dermaßen geradlinig und druckvoll aus den Boxen, dass es eine wahre Freude ist.
Lyrisch drehen sich die zehn Tracks um Themen wie Mythologie, das Böse, Magie und Mutter Natur. Auch wenn all dies weder sonderlich innovativ ist noch tiefenanalytisch abgehandelt wird, so richtet der Inhalt der Texte aber auch keinen Schaden an, den die Musik nicht kompensieren könnte.
HAIDUK veröffentlichen mit „Spellbook“ ein Album, das schnell, druckvoll und böse daherkommt. Schnelle Riffs, richtig gute Gitarrenläufe und ein abwechslungsreiches Songwriting sind hier der Schlüssel zum Erfolg. Ob das Ganze mit einem tatsächlichen Schlagzeuger noch etwas organischer gewirkt hätte, bleibt nur zu vermuten, doch an der Produktion gibt es nichts zu bemängeln, was das manchmal etwas klinisch wirkende Drumming locker kompensiert. Alle Fans des soliden Death Metals mit Thrash-Einschlag liegen hier nicht daneben.
Wertung: 7 / 10