Grindcore mit deutschen Lyrics, in denen es nicht nur um Gore, Porn oder anderen Unfug geht? Da ist man doch sofort dabei – in diesem Falle bei DISCURE. Die jungen Österreicher haben gerade über Blacksmith Records ihre erste selbstbetitelte EP veröffentlicht.
Fünf Lieder haben es auf „Discure“ geschafft, was in einer Spielzeit von rund 14 Minuten resultiert. Nicht überlang, aber für eine Grind-EP komplett in Ordnung. Wichtiger ist ja eh die Qualität der Musik und da gibt es bei DISCURE keinerlei Mängel zu beklagen.
Die Herren bieten feinsten Grindcore, der zumeist im Uptempo gezockt und vom Drumming angetrieben wird und mit feinen Grooves garniert ist. Hinzu kommen gebrüllte und gekreischte Vocals, die jeweils in der Hand eines der beiden Sänger liegen.
Auffällig ist der super Sound, mit dem „Discure“ aufwartet. In Eigenregie aufgenommen, übernahm Steve Wright das Mixing der EP und dass der Mensch schon mit Bands wie Misery Index, Dying Fetus und Slipknot gearbeitet hat, merkt man dem Klang der Scheibe auch an. Perfekt ausbalanciert zwischen Klarheit und Rohheit knallt der Sound ohne Ende.
Ein Wort zu den Texten: Anders als in diesem Genre mittlerweile üblich, beschäftigen sich DISCURE nicht mir irgendwelchem Gemetzel oder pornographischen Inhalten. Vielmehr werden hier – genau wie bei den Genregrößen Napalm Death, Nasum oder Blockheads – soziale Themen auf das Tableau gebracht, die den Musikern unter den Nägeln brennen. So geht es z.B. um die Passivität vieler Menschen, um die permanente Panikmache der Medien und Politiker oder den generellen Werteverfall.
DISCURE haben mit ihrer Debüt-EP eine Scheibe vorgelegt, die man allen, die mit Death Metal und Grindcore etwas anfangen können, nur ans Herz legen kann. Durchdachte Texte in deutscher Sprache sind sicherlich ein weiteres Verkaufsargument, doch benötigt „Discure“ keine Argumente – die Songs sprechen für sich.
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11. Oktober 2013 Christoph Emmrich