Review Aethernal – Eyesore (EP)

AETHERNAL stammen aus Mannheim und haben mit „Eyesore“ ihre Debüt-EP veröffentlicht, auf der sie – laut eigener Angabe – Post Progressive Metal zum Besten geben. Das klingt spannend, aber auch nach unglaublich vertrackten Songstrukturen und ellenlangen Instrumentalparts.

Beides bleibt dem Hörer auf „Eyesore“ erspart. Vielmehr bieten AETHERNAL relativ straighten Metal mit weiblichem Gesang, der zwischen zerbrechlich und kraftvoll alterniert, ohne dabei in irgendwelche Power-Metal-Symphonic-Gefilde abzurutschen.
Der Titeltrack beginnt mit einem zarten Lead über einem dicken Riff, wobei dem Lead ein wenig die Kraft fehlt – hier allerdings mehr eine produktionstechnische als spielerische Frage. Dazu gibt es zarte Vocals, die im Mittelteil etwas an Kraft zulegen, jedoch zu keinem Zeitpunkt aggressiv rüberkommen.
Das ändert sich mit „Black Blessing“, das von einem harten Riff und treibendem Doublebassspiel befeuert mächtig nach vorn geht und Swantje erlaubt am Mikrofon richtig Gas zu geben. Sehr gelungener Track, bei dem AETHERNAL sich richtig wohlzufühlen scheinen. Auch wenn man im Mittelteil das Tempo ein wenig drosselt und ordentlich groovt, hat man hier immer das Gefühl, das es vorwärts eht.
„From Hell“ wartet mit leicht vertracktem Drumming und Gesangslinien auf, was die Nummer zur progressivsten auf „Eyesore“ macht. Dies wird noch durch einen ruhigen Mittelpart inklusive coolem Solo unterstützt. Mit „New Day Rising“ beenden AETHERNAL ihre Debüt-EP „Eyesore“ dann mit einem Knaller. Nach sanftem Beginn mit dezentem Drumming, welches ordentlich Spannung aufbaut, explodiert die Band regelrecht und überzeugt einmal mehr mit sanftem aber kraftvollem Gesang über einem saftigen Riff und kräftigem Doublebass-Einsatz.

AETHERNAL legen mit „Eyesore“ knapp 25 Minuten Musik vor, die durchaus progressive Momente hat, den Hörer jedoch nicht überfordert, sondern vielmehr fesselt. Die Band schafft es spielerisch zwischen zerbrechlichen und harten Nuancen hin und herzuspringen, ohne dabei den Faden oder ihren Sinn für Melodien zu verlieren. Sehr empfehlenswerte EP, die Lust auf mehr macht.

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