Review Baroness – Live At Maida Vale (EP)

BARONESS sind zweifelsohne eine der innovativsten und spannendsten Bands der letzten Jahre. Nach ihrem grandiosen Doppelalbum „Yellow & Green“ geriet die darauf folgende England-Tour jedoch zur Tragödie: Der Bus der Band stürzte eine Böschung hinab und mehrere Bandmitglieder zogen sich Verletzungen zu, zu Tode kam glücklicherweise niemand. Nun erscheint mit der EP „Live At Maida Vale“ das erste Lebenszeichen der Band seit dem Unfall.

Zu hören gibt es auf „Live At Maida Vale“ vier Songs vom „Yellow & Green“-Album, eingespielt in den Maida Vale Studios, als BBC-Session. „Live“ war dabei die Einspielung, wer auf Fangesänge oder Ähnliches hofft, hofft vergebens – BARONESS sind hier in Studioqualität zu hören.
Dabei haben BARONESS mit „Take My Bones Away“ und „March To The Sea“ die beiden großen Hits des aktuellen Albums in die Setlist aufgenommen, was die Qualität dieser Songs noch einmal unterstreicht. „Live At Maida Vale“ ist dadurch etwas für all jene, die die Band von ihrer zugänglicheren, weniger sludgigen Seite mögen.
Mit „Cocainium“ zeigen BARONESS aber auch ihre zerbrechliche Seite auf „Live At Maida Vale“ und sind damit so weit von ihren ersten beiden Alben entfernt wie nur irgend möglich, ohne dabei nicht wie sie selbst zu klingen – absolut gelungene Komposition! Abgerundet wird die EP von dem Song „The Line Between“, der mehr dem Sludge frönt, ein deutlich flotteres Tempo bietet und damit viele der alten Fans ansprechen dürfte.

So bieten BARONESS auf „Live At Maida Vale“ zwei Songs von „Yellow“ und zwei von „Green”, wodurch der Hörer einen Überblick über die Bandbreite dieses Doppelalbums erhält und gleichzeitig aufgezeigt bekommt, was für eine große Band BARONESS ist. Eigentlich sind diese Aufnahmen von ihren Geschwistern auf dem Album nur durch den etwas raueren, naturbelasseneren Sound zu unterscheiden. Für Fans der Band sicherlich eine nette Geschichte und Zeitvertreib bis zum nächsten Album, bietet „Live At Maida Vale“ Neulingen einen perfekten Einstieg in die Welt von BARONESS.

Publiziert am 18. Juli 2013 von Christoph Emmrich