Konzertbericht: Iron Maiden w/ Voodoo Six

18.06.2013 O2 World Berlin

iron maiden - maiden england flyer

„Maiden England“, so der Titel der Tour, mit welcher die britishe Heavy-Metal-Legende IRON MAIDEN derzeit Europa betourt, nachdem im letzten Jahr bereits die USA in den Genuss dieser Neuauflage der legendären 1978/88er Tour kamen. Gleich sechs Shows gönnt die Band dabei ihren deutschen Fans, dabei unter anderem eine in der Berliner O2 World.

Support ist wohl das falsche Wort, denn den haben IRON MAIDEN nun wahrlich nicht nötig. Vielleicht eher Unterstützung von IRON MAIDEN für eine aufstrebende Band? In jedem Falle dürfen vor der großen Show VOODOO SIX gut 40 Minuten zeigen, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Die Engländer zeigen dabei eine voodoo sixangenehme Mischung aus erdigem Hard Rock und straightem Heavy Metal. Diese Mixtur kommt beim Publikum augenscheinlich gut an, sind es doch nicht nur die ersten Reihen, die klatschen und die Band in den Refrains gesanglich unterstützen. Für VOODOO SIX ein erfolgreicher Auftritt und eine wunderbare Promotion ihres aktuellen Albums „Songs To Invade Countries To“.

IRON MAIDENs Show beginnt dann schon bevor die Band die Bühne betritt, denn als UFOs „Doctor, Doctor“ durch die Lautsprecher schallt wissen alle – IRON MAIDEN sind nur noch einen Song entfernt. Entsprechend wird der Klassiker euphorisch abgefeiert, die ganze Halle singt mit, klatscht und bringt sich in Stimmung. Hier wird die „Einmarschmusik“ krasser abgefeiert als die Supportband, was allerdings nicht an selbiger liegt, sondern an der fast greifbaren Vorfreude auf die Band, die gleich kommt: IRON MAIDEN.

Sobald diese mit „Moonchild“ ihr Set beginnen gibt es kein Halten mehr. Die Seitenränge erheben sich geschlossen, überall fliegen die Haare und Dickinson muss seine Texte nicht alleine darbieten, da das Publikum kräftig mitsingt. In puncto Setlist halten sich IRON MAIDEN nur lose an die „Maiden Englad“-Vorlage. Vielmehr bilden die Songs dieser Tour ein Grundgerüst, das dann mit verschiedenen Songs anderer Alben (wobei „Fear Of The Dark“ das jüngste ist) aufgefüllt wird.

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Ein großes Spektakel ist bei IRON MAIDEN immer die Lichtshow und auch am heutigen Abend lässt sich die Band nicht lumpen und bringt alles zum Einsatz, was man sich nur wünschen kann. Dazu kommen noch ein paar Flammenelemente und die obligatorischen Backdrops, die mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind und den jeweiligen Song perfekt untermalen. Die Backdrops sind immer in kühlen Blau- und Weißtönen gehalten, was dem Cover von „Seventh Son Of A Seventh Son“ entspricht.

Was am heutigen Abend auffällt, ist die hohe Frequenz, mit der Eddie auf der Bühne erscheint. Sei es als Buddha mit Teufelskopf („Number Of The Beast“), als Soldat („Run To The Hills“), als weißer Mann mit Kristallkugel und überdimensionalen Kerzen („Seventh Son Of A Seventh Son“) oder als Coverfigur des „Seventh Son Of A Seventh Son“-Albums („Iron Maiden“). Ein Gimmick, das richtig viel Spaß macht, besonders weil man Janick Geers anmerkt, wie viel Freude es ihm macht mit diesen Figuren zu spielen.

Musikalisch sind IRON MAIDEN sowieso unantastbar und das zeigt sich auch am heuteigen Abend wieder. Die Band spielt souverän wie eh und je, ist energetisch und besonders bei Bruce Dickinson fragt man sich ein ums andere Mal, wie ein Mann seines Alters so etwas noch zustande bekommt.

Nach rund 80 Minuten verabschiedet sich die Band, um nach knapp fünf Minuten noch einmal für eine viertel Stunde zurückzukommen. Hier stellt Mr. Dickinson auch während des letzten Songs („Running Free“) die Band vor, was bei einem Kaliber wie IRON MAIDEN etwas befremdlich wirkt, durch seinen überbordenden Humor jedoch sehr kurzweilig ist, auch weil das Publikum zwischendurch immer wieder ausgiebig den Refrain grölen darf.

Und so geht nach gut anderthalb Stunden eine Show vorbei, die genau das hielt, was sie versprach. Das klingt nach nichts besonderem, beachtet man jedoch die Erwartungen der Fans an eine IRON-MAIDEN-Show, so ist das Ergebnis mit einem Wort zu beschrieben: begeisternd!

Setlist  IRON MAIDEN:

Moonchild
Can I Play With Madness
The Prisoner
Two Minutes To Midnight
Afraid To Shoot Strangers
The Trooper
The Number Of The Beast
Phantom Of The Opera
Run To The Hills Wasted Years
Seventh Son Of A Seventh Son
The Clairvoyant
Fear Of The Dark
Iron Maiden
———–
Aces High (inkl. Churchills Speech)
The Evil That Men Do
Running Free

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