Melodischer Death-Metal im Dunstkreis von Metalcore im Stile von As I Lay Dying (für die Vereinigten Staaten) und Heaven Shall Burn & Konsorten (für Europa) boomt scheinbar weiterhin, neue Kapellen sprießen an allen Ecken und Enden aus dem Boden. Oftmals kommt es den Bands nicht mal so sehr auf qualitative Arbeit an, sondern es muss vor allem schnell, hart und laut zur Sache gehen.
Ein typischer Fall dieses Musters ist ACARO, eine recht frische Band aus den USA, die sich musikalisch angeblich Freunden von Lamb Of God, Amon Amarth und The Acacia Strain annähert. Die schwedischen Deather kann man da aus meiner Sicht getrost streichen, die anderen beiden kenne ich zu wenig, um mich da qualifiziert äußern zu können. Aber wir haben ja immer noch „The Disease Of Fear“, immerhin das Debütalbum der Amis, über die selbst die sonst so informativen Metal Archives erstaunlich wenig wissen. Böse Zungen würden nun behaupten, dass dies zurecht so sei, aber ganz so schlecht, wie man meinen könnte, schlagen sich ACARO nun auch nicht.
Zwar hält der Sound nullkommanull Überraschung bereit, zackige Riffs, flottes Drumming, lautstarkes Gebrüll, die eine oder andere Melodie, ein paar schrille Soli, ach, was soll ich das alles aufzählen, wer das Genre kennt, weiß so ziemlich genau, wie die Band klingt. Gefangene werden innerhalb der acht Songs nicht gemacht und so läuft das Pony nach einer unspektakulären halben Stunde mit einem kurzen Klavieroutro ins Ziel. Zwischen diesem und dem Eingangsgeprügel des eröffnenden Titeltracks gibt es also jede Menge Lärm und Krawall, durchaus fetten Sound, aber wenig Wiedererkennung.
Technisch ist da sowohl vom spielerischen, als auch im Soundbereich alles in Ordnung, aber reicht das heutzutage denn noch? Hinderlich ist es gewiss nicht, aber wenigstens einen oder sogar zwei Songs, die sich richtig ins Gehör fräsen, hätte ich mir schon gewünscht. Zocken können alleine reicht nicht, um Omi hinterm Ofenrohr hervorzulocken und Angst flößt man so vermutlich nicht mal mehr der Krabbelgruppe im Kindergarten ein.
Den Zeilen merkt man vor allem eines an: ACARO agieren (noch) zu uninspiriert, sie trauen sich (noch) nicht, eigene Wege zu gehen und halten sich (noch) zu sehr an musikalischen Vorbildern. Etwas mehr Arbeit am Song würde den Amis für das nächste Mal gut tun, aber so folgt das Fazit ungefähr so schnell, wie die Platte zu Ende ist. Für den Moment zu wenig, für die Zukunft Potential.
Wertung: 5 / 10